Mobilität: Projekte

Parkplatzsuche per Radar in Berlin

Radarsensoren
Radarsensoren scannen Parkflächen und melden freie Plätze. © Siemens AG

Weltweit erstes Pilotprojekt im öffentlichen Raum: Radarsensoren melden freie Parkplätze, überflüssiger Parksuchverkehr entfällt

Im Rahmen des Forschungsprojekts „City2.e 2.0“ demonstriert Siemens gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm), der VMZ Berlin Betreibergesellschaft mbH, dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und dem Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in der Berliner Bundesallee, wie künftig schneller ein freier Stellplatz für das Fahrzeug auf der Straße gefunden werden kann: Für ein weltweit einzigartiges Pilotprojekt zur Vereinfachung der Parkplatzsuche installierte das Unternehmen Radarsensoren an Straßenlaternen, die Informationen über die Belegung von Parkplätzen liefern. Das Sensornetzwerk scannt von oben einen Bereich von bis zu 30 Metern, das entspricht fünf bis acht Parkplätzen. Die nervenaufreibende Parkplatzsuche soll so deutlich vereinfacht werden, da das System die Informationen über Parklücken bereits vor Fahrtantritt an die Autofahrer übermittelt.

Laut einer aktuellen Studie des Parkraumbewirtschafters Apcoa legen Autofahrer durchschnittlich 4,5 Kilometer zurück, bis sie endlich eine Parklücke gefunden haben. Das kostet Zeit, Benzin und Nerven. Das neue sensorgesteuerte Parkmanagementsystem von Siemens soll dazu beitragen, die Nutzung von städtischem Parkraum zu optimieren und den Parksuchverkehr in den Städten radikal zu verringern.

Parkprojekt Berlin

Die Radarsensoren sind unauffällig an Straßenleuchten angebracht. © Siemens AG

Für das Pilotprojekt stattete das Unternehmen einen 250 Meter langer Straßenabschnitt zwischen Walther-Schreiber-Platz und Friedrich-Wilhelm-Platz im Berliner Stadtteil Friedenau mit Radarsensoren aus, die an Straßenlaternen befestigt sind, permanent den städtischen Parkraum erfassen und freie Parkplätze sowie die Belegung von Parkplätzen mit Elektroladesäulen an eine Parkraummanagement-Software melden. Die Verkehrsinformationszentrale der Stadt kann die Informationen für eigene Informationsdienste nutzen oder über eine Datenschnittstelle z.B. auch an App-Betreiber weitergeben. Dann können sich Autofahrer zu jeder Zeit per Smartphone, Navigationsgerät oder Parkleitbeschilderung informieren, wo ein Parkplatz frei ist.

Die Besonderheit: Die vom DFKI Robotics Innovation Center entwickelte Software arbeitet mit intelligenten Lernverfahren. Über Daten aus Parkraumsensoren lernt das System typische Belegungsmuster. Damit kann es im Vorfeld prognostizieren, wann und wo die Chancen auf einen freien Parkplatz gut sind. Sollte vor Ort kein Parkplatz frei sein, ist das System mit einem multimodalen Routenplaner gekoppelt, der in Echtzeit Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen Nahverkehr vorschlägt.

Die Testergebnisse sollen 2016 vorliegen und Rückschlüsse über die Eignung des Systems zur Reduktion der CO2-Emissionen durch verringerten Parksuchverkehr aufzeigen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Im Rahmen dessen verfolgt das Bundesumweltministerium ein wesentliches Ziel: Die Reduktion der CO2-, Schadstoff- und Lärmemissionen des Kfz-Verkehrs.

Weitere Informationen:
www.siemens.de/mobility/