Ressourcen: Forschung

Die Zukunftsstadt als Rohstoffquelle

Smartphone
In Mobiltelefonen und anderen Hightech-Produkten stecken viele wichtige mineralische und metallhaltige Rohstoffe. © HZDR / Büro Quer

Neue Technologien, Verfahren und Produkte für die Gewinnung und Verwendung strategisch wichtiger Rohstoffe

Die Fördermaßnahme „r³ – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Strategische Metalle und Mineralien“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Fördersumme von rund 30 Millionen Euro kommt Anfang 2016 nach vier erfolgreichen Jahren zum Ende. Die Ergebnisse der insgesamt 27 Forschungsprojekte werden am 15. und 16. September auf der r3-Abschlusskonferenz „Die Zukunftsstadt als Rohstoffquelle – Urban Mining“ im Forschungszentrum „caesar“ in Bonn präsentiert. Organisator der Konferenz Organisator der Konferenz im Auftrag des BMBF ist das zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gehörende Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF).

Die 27 Forschungsprojekte zielten darauf ab, neue Technologien, Verfahren und Produkte für eine ressourceneffiziente Gewinnung und Verwendung strategisch wichtiger Metalle wie Seltene Erden, Indium oder Gallium zu entwickeln. Um diese oftmals nur schlecht verfügbaren Rohstoffe der deutschen Wirtschaft langfristig und zuverlässig bereitzustellen, hatte das BMBF die r³-Fördermaßnahme Ende 2011 ins Leben gerufen. In den r3-Projekten wurden beispielsweise Rückgewinnungsmöglichkeiten von Metallen aus Bergbauhalden, Aschenablagerungen, Deponien und Gebäuden verbessert. Weiterhin untersuchten Wissenschaftler Wege, metallische Rohstoffe aus Produkten – etwa aus Photovoltaikzellen oder Handys – zu recyceln oder schon in der Produktion sparsamer zu verwenden beziehungsweise durch andere Rohstoffe zu ersetzen.

Schüler und Lehrer präsentieren preisgekrönte Ideen

Auf der Abschlusskonferenz kommt jedoch nicht nur die Wissenschaft zu Wort. Moderiert von Shary Reeves, der bekannten Fernsehmoderatorin, stellen Schulklassen auf einem „Markplatz der Ideen“ spannende Projekte zu den Themen Ressourceneffizienz, Konfliktrohstoffe und Recycling von Elektronikgeräten vor. Dazu gehören aus dem Saarland die Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf, das Schülerlabor Advanced Materials in Saarbrücken, die Gemeinschaftsschule „In den Fliesen“ Saarlouis sowie aus Nordrhein-Westfalen das Sophie-Scholl-Gymnasium Oberhausen. So gratulierte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dem Sophie-Scholl-Gymnasium im Sommer 2015 zum Gütesiegel „Schule der Zukunft“. Die Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf freute sich im Schuljahr 2014/2015 über eine Auszeichnung der „Handykampagne Saarland“ für ihre Plakate und materialwissenschaftlichen Analysen rund um das Thema Handys und Elektronik-Altgeräte. Auf der r3-Abschlusskonferenz soll der Dialog zwischen Wissenschaftlern und Schülern eine Brücke zwischen Forschung und Bildung schlagen.

Weitere Informationen:
www.r3-innovation.de


Hintergrund

Das HIF ist Koordinator des Integrations- und Transferprojekts INTRA r3+ zur BMBF-Fördermaßnahme r³, das mit fünf weiteren Partnern für die Dauer von vier Jahren die Öffentlichkeitsarbeit, die Bewertung und den Transfer der r³-Ergebnisse übernommen hat. Etwa 120 Partner aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Behörden haben an der Entwicklung neuer Technologie- und Produktionsverfahren gearbeitet, die die zukünftige Versorgung industriell wichtiger Rohstoffe gewährleisten sollen. Die r³-Fördermaßnahme ist Teil des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“.