Stadtraum: Projekte

Stadtklimastation am Alex in Berlin eröffnet

Ein neues Netz von Stadtklimastationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll helfen, die durch den Klimawandel hervorgerufenen Veränderungen aufzuzeichnen und zu analysieren.

Deutscher Wetterdienst plant neues bundesweites Stadtklima-Messnetz

Der weltweite Klimawandel ist eine Tatsache. Auch Deutschland ist betroffen: Die Hitzewellen im Juli und August dieses Jahres, mit einem neuen Spitzenwert von 40,3 Grad Celsius im fränkischen Kitzingen, sind zwar Einzelereignisse, vermitteln jedoch trotzdem einen Vorgeschmack dessen, was die Zukunft möglicherweise bringt. Höhere Temperaturen beeinträchtigen insbesondere unsere Städte, in denen weit mehr als 70 Prozent der Bevölkerung leben und arbeiten. Ein neues Netz von Stadtklimastationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll helfen, die Veränderungen dort aufzuzeichnen und zu analysieren. Am Alexanderplatz in Berlin wurde heute die erste Station zusammen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt eröffnet.

Analysen und Planungshilfen für die Stadtentwicklung

Die in der Bundeshauptstadt Berlin am Alexanderplatz eröffnete Stadtklimastation des DWD ist die erste eines Sondermessnetzes von insgesamt 10 automatischen Klimastationen, die speziell der Erfassung des Stadtklimas und damit auch der Vermessung der städtischen Wärmeinsel dienen soll. DWD-Vizepräsident Dr. Paul Becker: „Die Einrichtung dieser Stadtklimastation mitten in Berlin ist wichtig. Nur so können wir die Klimaentwicklung in der Stadt nachhaltig erfassen, analysieren und bewerten.“

Der vergleichsweise rasche Wechsel von meteorologischen Extremen wie Hitze, Frost, Starkniederschlägen und Trockenheit stellt insbesondere Berlin immer wieder vor erhebliche Herausforderungen. Christian Gaebler, Staatssekretär für Verkehr und Umwelt in Berlin: „Stadtentwicklung heißt auch, erforderliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel auf den Weg zu bringen. Dabei helfen uns die stadtklimatischen Untersuchungen des DWD, die uns wichtige Erkenntnisse und damit wertvolle Planungshilfen liefern.“

Station Berlin Alexanderplatz

Die neue Berliner Stadtklimastation am Alexanderplatz. © DWD

Vor allem anhaltende Hitzeperioden sind ein großes Problem deutscher Städte

Die mittlere jährliche Zahl sogenannter „heißer Tage“, mit Temperaturen über 30 Grad Celsius, sowie die Zahl von „Tropennächten“ mit Temperaturen über 20 Grad haben fast überall zugenommen. Besonders die schlecht durchlüfteten, dicht bebauten und versiegelten urbanen Flächen heizen sich tagsüber stark auf. Das führt zu Temperaturen, die in großen Städten bis zu 10 Grad über den Temperaturen des Umlandes liegen. Das Problem der städtischen Wärmeinsel wird sich in Zukunft durch Bevölkerungswachstum und zunehmende Bebauungsverdichtung vermutlich weiter zuspitzen.

Die neue Berliner Stadtklimastation erlaubt einen Vergleich zu den Routinestationen des DWD im Umland, aber auch mit anderen Städten und städtebaulichen Strukturen in Deutschland. Dies hilft bei der Optimierung von Stadtklimamodellen und liefert einen wertvollen Beitrag zur „Deutschen Anpassungsstrategie“ an den Klimawandel (DAS).

Weitere Informationen:
Klimastatusbericht des Deutschen Wetterdienstes