Kommunikation: Projekte

Virtueller Spaziergang durchs mittelalterliche Bad Segeberg

Bad Segeberg
3D-Modell der Bad Segeberger Siegesburg. © Ann-Christine Herzberg

HCU Hamburg entwickelt 3D-Stadtmodell von Bad Segeberg in der Zeit um 1600

Besucher des Stadtmuseums Bad Segeberg können dank Virtual Reality-Technologie künftig durch die Zeit reisen. In einer Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg werden in einem digitalen Stadtmodell die Straßen und Häuser der Stadt im Jahr 1600 rekonstruiert.

Mit aufgesetzter VR-Brille, je einem Controller in der linken und der rechten Hand kann man sich ins mittelalterliche Bad Segeberg versetzen lassen. „Mit einer VR-Datenbrille werden die historischen Spaziergänge auf die Siegesburg und an andere Orte im Maßstab 1:1 wieder möglich,“ erklärt der Museumsleiter des Alt-Segeberger Bürgerhauses Nils Hinrichsen.

Virtual Realities locken nicht länger nur Gamer und Technik-Enthusiasten: Besonders Museen bietet die Technologie die Chance, sich neu zu erfinden, etwa indem Ausstellungen um anschauliche 3D-Objekte erweitert werden oder Besucher an Orte geführt werden, die sie eigentlich niemals besuchen können.

Bereits seit fünf Jahren kooperieren Geomatiker der HCU Hamburg unter der Leitung von Prof. Thomas Kersten mit dem Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus. Studierende fotografierten und scannten das älteste Haus Bad Segebergs von außen und innen, und modellierten am Computer dreidimensionale Modelle. Diese sind nun die Grundlage für das 3D-Modell.

Nun soll ganz Bad Segeberg möglichst realistisch in der Virtual Reality erfahrbar werden. Seit Oktober ist der HCU-Mitarbeiter Simon Deggim im Auftrag des Fördervereins „Freundeskreis Segeberger Bürgerhaus von 1541“ bereits damit beschäftigt, nach Plänen des Museums die Stadt im Jahr 1600 als virtuelles Modell zu konstruieren. Zeitgenössische Darstellungen wie alte Stiche sind dabei hilfreich. Auch Schätzungen anhand ähnlicher Bauwerke in anderen Städten werden genutzt, wenn keine Vorlagen aus Bad Segeberg vorhanden sind.

Um das Projekt fortsetzen zu können, werden weitere Unterstützer gesucht.

Weitere Informationen: www.museum-badsegeberg.de