Stadtraum: Projekte

Balkon und Garten als Rückzugsort für die heimische Tier- und Pflanzenwelt

Garten oder Balkon: naturnah gestaltet
Hochbeet mit Trockenmauer. © Nabu/ Sebastian Hennigs

Mustergärten in Kaarst und Berlin zeigen Besuchern, mit welchen Gestaltungsideen sich heimische Tiere und Pflanzen wohlfühlen

IKEA Deutschland und der NABU haben sich ein gemeinsames Ziel gesetzt: das Bewusstsein für den Wert von Artenvielfalt zu fördern und Menschen anzuregen, ihren Garten oder Balkon naturnah zu gestalten. Denn naturnahe Gärten sind für viele Tier- und Pflanzenarten wertvolle Rückzugsräume in Städten. Wie man sie gestalten kann, zeigen jetzt artenreiche Gärten in Kaarst und Berlin.

Am neuen IKEA Einrichtungshaus in Kaarst (Nordrhein-Westfalen) sind zwei Themengärten entstanden, die IKEA mit kompetenter Unterstützung des NABU angelegt hat. Auf je rund 250 Quadratmetern sind dort ein „Garten für Igel, Fledermäuse und Eidechsen“ und ein Garten für „Vielfalt im Schatten“ entstanden. Zwei weitere Flächen sind für eine spätere Bepflanzung vorgesehen.

Ergänzend entsteht ein Naturgarten am NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle in Angermünde bei Berlin. Auf rund 600 Quadratmetern können Besucher entdecken, mit welchen Gestaltungsideen sie heimische Tiere in den eigenen Garten locken. Dazu gehören Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Insekten und Fledermäuse. Außerdem gibt es heimische Wildpflanzen, die Nahrung bieten, sowie offene Bodenstellen für Insekten und Vögel. Reisig- und Totholzhaufen dienen als Verstecke, Speisekammer und als Sonneninsel. Zudem ist eine kleine wilde Ecke vorhanden, in der sich Natur frei entwickeln darf. Die Eröffnung des Gartens ist für 2018 vorgesehen.

„In unserer Agrarlandschaft nimmt die biologische Vielfalt in erschreckendem Maße ab”, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Daher können Gärten zu wichtigen Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen werden, wenn sie naturnah und vielfältig gestaltet sind und auf synthetische Dünger und Pestizide verzichtet wird.”

Für IKEA spielt das naturnahe Gestalten seiner Außenanlagen eine immer größere Rolle: „Bei unseren Neubauten achten wir beispielsweise darauf, wo immer möglich Flächen zu entsiegeln und die Außenanlagen mit heimischen Pflanzen und Gehölzen zu gestalten. So können wir die heimische Tier- und Pflanzenwelt und damit Artenvielfalt auf unseren Grundstücken fördern“, erklärt Armin Michaely, Nachhaltigkeitsmanager bei IKEA Deutschland.

Die Themengärten in Kaarst und Berlin sind der Auftakt einer längerfristig angelegten Zusammenarbeit von NABU und IKEA mit dem Ziel, naturnahes Gärtnern zu fördern. Der NABU engagiert sich bereits bundesweit mit eigenen Mustergärten und Beratungsangeboten für mehr Vielfalt im Garten. Unterstützt durch IKEA sollen im kommenden Jahr weitere NABU-Themengärten entstehen und Bildungs-Aktivitäten zum naturnahen Gärtnern umgesetzt werden. Am Beispiel der neuen Themengärten soll veranschaulicht werden, wie jeder durch naturnahes Gärtnern dazu beitragen kann, die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu fördern und zu erhalten.