Transforming Cities

Der große Sinneswandel

Transformation
Mit welchen Methoden und Fähigkeiten lässt sich der Wandel vorantreiben? © pixabay

In ihrem neuen Buch fordert Dr. Maja Göpel, Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts, einen Wandel der Denkmuster, um nachhaltige Transformation vollbringen zu können.

Die Rufe nach radikalem Wandel und großer Transformation werden immer lauter. Doch was heißt das genau und wie können solche fundamentalen Wandlungsprozesse umgesetzt werden? Auf diese Fragen gibt das neue Buch „The Great Mindshift“ von Dr. Maja Göpel, Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts, eine Antwort. Es kombiniert die bestehende Forschung zu Systemtransformationen mit Theorien politischer Ökonomie und dem Wissen über Change-Leadership. Damit bricht Göpel mit einem Transformationsverständnis, das noch viel zu stark dem Blick auf Technologien und ökonomische Anreize verhaftet ist. Sie fordert stattdessen einen Wandel der Denkmuster, die heutige Gesellschaften prägen.

Was muss sich ändern, um das Ziel vom Glück und guten Leben für alle Menschen zu erreichen – im Einklang mit unserer Mitwelt? Welche Methoden und Fähigkeiten braucht es, um den Wandel voranzutreiben? Dr. Maja Göpel, Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts, setzt sich in ihrem Buch mit den großen Fragen der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatten auseinander – und bricht dabei mit dem herkömmlichen Transformationsverständnis.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Dr. Maja Göpel

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, und Dr. Maja Göpel, Leiterin Büro Berlin. © Andreas Fischer

Befähigung zur Transformation

Im Zentrum ihrer Analyse steht insbesondere die Rolle von Überzeugungen und Orientierungsmustern, die heutige Gesellschaften und ihre Institutionen prägen. Göpel zeigt auf, wie stark insbesondere die seit dem 19. Jahrhundert dominierende ökonomische Perspektive noch heute den Nachhaltigkeits-Diskurs einschränkt. Treiber aller Transformationsprozesse, so ihr Ansatz, müssten statt bloßer ambitionierter Zieldefinitionen permanent reflektierende Akteure mit einer neuen, noch kaum erforschten Fähigkeit sein. Erst diese besondere „Transformations-Literacy“ ermögliche es, die nötigen Prozesse zu verstehen und den radikalen Wandel in kleinen Schritten voranzutreiben.

„Dieses Buch zeigt, wie wir unsere Art zu erklären und unsere Methoden, die Gesellschaften zu steuern, verändern müssen“, so Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Vize-Präsident des Club of Rome und Gründungpräsident des Wuppertal Instituts. „Damit schafft es ein theoretisches Gerüst für Strategien transformativen Wandels“. Göpel kombiniert dafür die bestehende Forschung zu Systemtransformationen mit Theorien der politischen Ökonomie und Change-Leadership-Ansätzen. Zur spannenden Lektüre nicht nur für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch für Nachhaltigkeits-Aktivisten wird das Buch vor allem dank der fundierten Analyse bürgerschaftlicher Initiativen. Transition Town-Bewegung, die Commons Bewegung, Gemeinwohl-Geschäftsmodelle und Neue Wohlstandsmessungen, so Göpel, zeigten auf, wie die Gestaltung von Transformationsprozessen für starke Nachhaltigkeit umgesetzt werden können.

„The Great Mindshift – How a New Economic Paradigm and Sustainability Transformations go Hand in Hand“ (194 Seiten) ist in englischer Sprache bei Springer erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich. Eine Open-Access-Version ist auf der AFES-PRESS-Website abrufbar.