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Wasserstoff-Mobilität, Energie-Speicherung und Flüssigerdgas

Linde Hydrogen Center
Linde Hydrogen Center © The Linde Group

Der Technologiekonzern The Linde Group zeigte auf der HANNOVER MESSE 2015 den neuesten Stand der Technik bei umweltfreundlichen Energieträgern. Neben den Technologiefeldern Wasserstoff (H2) und Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Speicherung erneuerbarer Energien.

Betankungstechnik von Linde weltweit im Einsatz

Mit rund 90 errichteten Wasserstoff-Tankstellen in 15 Ländern und der Erfahrung aus mehr als einer Million durchgeführten Betankungen ist Linde führend auf dem Gebiet des H2-Infrastrukturaufbaus. „Wir tragen damit wesentlich dazu bei, die Voraussetzungen für den Markterfolg von Brennstoffzellen-Fahrzeugen zu schaffen, deren Serienfertigung bei mehreren Automobilherstellern gerade anläuft“, sagte Dr. Andreas Opfermann, Leiter Technology & Innovation bei Linde. Das Unternehmen kann dabei technische Alleinstellungsmerkmale vorweisen, wie den verschleiß- und wartungsarmen ionischen Kompressor und die Kryopumpe. „Der ionische Kompressor kommt mittlerweile in allen führenden Wasserstoff-Regionen – Europa, Kalifornien und Japan – erfolgreich zum Einsatz“, so Dr. Opfermann weiter.

Die Vorteile des Wasserstoffantriebs – hohe Reichweite und kurze Betankungszeit – führen dazu, dass immer mehr Unternehmen sowie staatliche und öffentliche Institutionen die Verbreitung dieser Technologie unterstützen. Wo noch keine stationäre H2-Versorgung vorhanden ist, hat sich die von Linde selbst entwickelte mobile Betankungs¬einheit „traiLH2™-gas“ bestens bewährt. So auch in Hannover, wo Linde auch in diesem Jahr exklusiv die Versorgung der von der Clean Energy Partnership (CEP) eingesetzten Brennstoffzellen-Pkw übernimmt. Die emissionsfreien Fahrzeuge der CEP-Partner Daimler, Honda, Hyundai, Toyota und Volkswagen stehen den Messebesuchern zu einer Probefahrt auf dem Freigelände zur Verfügung. Die Autos werden, ebenso wie ein von „HyCologne“ eingesetzter Brennstoffzellen-Bus, mit „grün“ produziertem Wasserstoff versorgt.

Wasserstoff im Dienste der Energiewende

Die Nützlichkeit von Wasserstoff geht über seine Rolle als umweltfreundlicher Kraftstoff hinaus. Das Gas eignet sich auch hervorragend zur langfristigen Speicherung von erneuerbar erzeugtem Strom, insbesondere aus Windkraftanlagen. Aufgrund der natürlicherweise starken Schwankungen besteht häufig kurzfristig keine Verwendungsmöglichkeit für deren Stromproduktion. Wenn man diese „überschüssige“ Energie aber dazu nutzt, Wasser per Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen (und ersteren zu speichern), kann sie später bedarfsgerecht bereitgestellt werden.

Genau dieses Prinzip verfolgt der Energiepark Mainz – ein derzeit im Bau befindliches, gemeinsames Forschungsprojekt von Linde, Siemens, der Hochschule RheinMain und der Stadtwerke Mainz. Auch für diesen Einsatz in Verbindung mit dynamisch betriebenen Elektrolyseuren bietet der ionische Verdichter zahlreiche Vorteile, zum Beispiel schnelle Lastwechsel und einen niedrigen Energieverbrauch. Der CO2-frei erzeugte Wasserstoff kann in Tankwagen gefüllt oder zur späteren Strom- oder Wärmeerzeugung direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Der Energiepark Mainz soll im Sommer dieses Jahres den regulären Betrieb aufnehmen und kann dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien langfristig zu erhöhen.

Mit seinen Produkten und Dienstleistungen unterstützt Linde außerdem die Optimierung der Herstellungsproduktivität von Komponenten der Windkraftanlagen. Das Technologieunternehmen bietet hier intelligente Lösungen für gasbasierte Produktionsschritte an, wie beispielsweise das innovative LINDOFLAMM®-Programm für autogenes Vor- und Nachwärmen.

Flüssigerdgas ersetzt Schweröl und Diesel

Erdgas stellt als umweltfreundlichster aller fossilen Treibstoffe eine attraktive Brückentechnologie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität dar. Um die immer strikteren Emissionsgrenzwerte einhalten zu können, ist LNG insbesondere für Schiffsbetreiber und Spediteure eine interessante Alternative zu Schweröl beziehungsweise Dieselkraftstoff. Dank eines Know-hows, das von der Errichtung von Erdgasverflüssigungsanlagen zur Belieferung des Weltmarkts bis hin zu einzelnen Betankungslösungen reicht, erhielt Linde in diesem Bereich in jüngerer Zeit Aufträge aus dem In- und Ausland. Das Joint-Venture-Unternehmen Bomin Linde LNG wird ab Mitte 2015 LNG nach Emden und Cuxhaven transportieren, um zwei Personenfähren der AG EMS Gruppe zu betanken. Es handelt sich hierbei um die deutschlandweit ersten beiden Schiffe mit LNG-Antrieb. Auch im Fährverkehr auf der Ostsee besteht nach wie vor reges Interesse an bivalenten Antriebslösungen mit LNG, die einen wesentlich geringeren Ausstoß von Schwefel- und Stickoxiden (SOx, NOx) sowie Kohlendioxid ermöglichen.

Weitere Informationen:
www.linde.com/cleantechnology