Infrastruktur

Maßnahmen bei Hitze und Starkregen in der Stadt

Hitze und Unwetter
Klimawandel: Städte brauchen Konzepte, um mit extremer Hitze oder Überflutungen bei Starkregen besser umgehen zu können

Neue Arbeitshilfe gibt Hinweise, wie sich Städte und Gemeinden besser gegen Extremwetter wie Starkregen mit Überflutungen oder Hitze wappnen können.

„Schon heute heizen sich die Städte sehr viel stärker auf als das Umland. Dauer und Intensität von Hitzeperioden nehmen zu. Immer häufiger sind Städte und Regionen von Starkregen und Überflutungen betroffen. Unsere Fallstudien zeigen, dass Maßnahmen zur Vorsorge Schäden mindern und Hitzewellen erträglich machen. Gerade in dicht bebauten Stadtquartieren gibt es viele Möglichkeiten, schon mit kleinteiligen Maßnahmen die Hitzebelastung zu reduzieren“, erklärt BBSR-Direktor Harald Herrmann.

Vor allem eine Erhöhung des Anteils an begrünten Oberflächen bindet Wasser und trägt zur Hitzevorsorge bei. Über offene Rasenflächen und Wiesen kann die kühle Luft in die Siedlungsgebiete strömen. Parkanlagen entwickeln ein eigenes kühleres Binnenklima, das in überhitzte Stadträume ausstrahlen kann. Aber auch in dichter bebauten Quartieren verbessert urbanes Grün das Quartiersklima und sorgt für Kühlung – etwa durch die Entsiegelung und Begrünung von Grundstücken und deren Bewässerung.

Neben Maßnahmen gegen Hitze gibt die Broschüre Hinweise für den Umgang mit sommerlichem Starkregen. „Die Zusammenarbeit von Stadtentwicklung und Siedlungswasserwirtschaft für ein ganzheitliches Regenwassermanagement ist wichtig, um die Folgen von Starkregen mit Überflutungen zu mindern“, betont Herrmann. So können speziell angelegte Versickerungsanlagen die Kanalnetze entlasten und Rückhalteflächen das Regenwasser speichern. Speziell gestaltete Plätze, Straßen und Wege werden im Extremfall für den Abfluss des Wassers genutzt.

BBSR Broschüre

Die Arbeitshilfe dokumentiert übertragbare Ansätze für den Umgang mit Extremwetter.  © BBSR

Die Broschüre zeigt darüber hinaus, wie Kommunen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Beratung Haus- und Grundstückseigentümer für Vorsorge gewinnen können. „Es sind vor allem die Kommunen, die ihre Infrastruktur anpassen. Alleine schaffen sie das aber nicht. Gegenüber Witterungs- und Klimarisiken widerstandsfähige Städte erhalten wir nur im Zusammenspiel von öffentlicher und privater Vorsorge. Der bauliche Schutz von Gebäuden vor Hitze und extremen Niederschlägen sollte dabei Maßnahmen der Kommunen ergänzen“, so Herrmann.

Wissenschaftler haben in der Broschüre zahlreiche Beispiele von Kommunen unterschiedlicher Größe ausgewertet und diese anschaulich aufbereitet. Informationen zu Leitfäden, Gefahrenkarten, Mustersatzungen und Regelwerken liefern weiterführende Hinweise. Schritt für Schritt können Kommunen so gezielt Anpassungsmaßnahmen an Extremwitterungen und die Folgen des Klimawandels umsetzen.

PDF-Version der Publikation:
Überflutungs- und Hitzevorsorge durch die Stadtentwicklung