Stadtraum

Science-Fiction als Vorbild für die Stadtpolitik

Science-Fiction
© Stefan Keller auf Pixabay

Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Studie zeigt, wie Stadtpolitik anhand von Zukunftsvisionen in Filmen, Literatur oder Videospielen Potenziale und Risiken der Stadt von morgen ausmachen kann.

Technische Innovationen wie Tablets, Smartphones oder selbstfahrende Autos, die vor vielen Jahren noch Science-Fiction waren, sind heute längst Alltag. Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Studie zeigt, wie Stadtpolitik anhand von Zukunftsvisionen in Filmen, Literatur oder Videospielen Potenziale und Risiken der Stadt von morgen ausmachen kann. „Science-Fiction erzählt von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Dabei gelingt den Autoren, was der Forschung und Stadtplanung oft nicht gelingt: Sie erzeugen Zukunftsbilder in unseren Köpfen“, sagt Stephan Günthner, der im BBSR die Studie geleitet hat: „Die Studie macht an vielen Beispielen deutlich, auf welche Weise Stadtpolitik von Science-Fiction lernen kann.“

Science Fiction

Von Science-Fiction-Städten lernen – Szenarien in der Stadtplanung. © BBSR

Die Autoren der Science-Fiction kommentieren unsere Gegenwart im Gewand der Zukunft. Science-Fiction diskutiert digitale Welten und beschäftigt sich kritisch mit gesellschaftlich bedeutsamen Themen wie Umweltzerstörung, Ressourcenmangel, soziale Gerechtigkeit, Überwachung oder den Folgen künstlicher Intelligenz. Ihre in der Zukunft liegenden Schauplätze sind teilweise sehr vertraut, teilweise fremdartig. Die so entstehenden Szenarien sind zwar extrem, können aber zum Nachdenken anregen. Aussagen über die Zukunft machen Science-Fiction-Werke daher zwar nicht möglich, wohl aber Aussagen über künftige Handlungsfelder, denen sich auch die Stadtforschung widmen sollte.

Projektleiter Günthner zeigt sich vom ungewöhnlichen Ansatz der Studie überzeugt: „Wir nutzen in unserem Alltag Technologien, die vor Jahrzehnten noch Science-Fiction waren. Das ist kein Zufall. Forscher haben diese Zukunftsbilder gezielt auf ihren Nutzen hin abgeklopft. Die Städte der Science-Fiction sind Zukunftsprojektionen, aus denen städtische Politik Hinweise auf Chancen und Risiken für die Gesellschaft von morgen ableiten kann.“

Die Studie ist Teil des Forschungsclusters „Smart Cities“ des BBSR. Die Projekte des Clusters untersuchen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Städte und entwickeln Leitlinien, damit Stadtpolitik die Entwicklung möglichst gut gestalten kann.

Eine elektronische Version der Veröffentlichung „Von Science-Fiction-Städten lernen“ ist beim BBSR oder unter diesem Link erhältlich.