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Energiewende braucht Wandel in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft

Energiewende braucht Wandel in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft
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Energiehandel, Energiepolitik und Digitalisierung: Arbeitsgebiete von Prof. Dr. Stefan Ulreich am BWL-Studiengang Energiewirtschaft der Hochschule Biberach

Energiewende braucht Wandel in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft

Professor Dr. Stefan Ulreich, Studiengang Energiewirtschaft an der Hochschule Biberach. © HBC/Stefen Sättele

Der Physiker Prof. Dr. Stefan Ulreich ist seit über 20 Jahren in den Bereichen Energiehandel, Energiepolitik und Digitalisierung beruflich tätig, über viele Jahre und an vielen verschiedenen Standorten hat er insbesondere für das internationale Energieunternehmen E.ON gearbeitet, u.a. beriet er als Chief-Coordinator Political Affairs und Senior Expert den Vorstand. Politische und regulatorische Risiken, die Bewertung derer finanzieller Auswirkungen sowie Investitionsentscheidungen standen im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Und natürlich, so Ulreich rückblickend, „das Vorantreiben des Dialogs zwischen Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Banken und Wissenschaftsvertretern.

Zuletzt hatte Ulreich, der an der Ludwig-Maximilians-Universität München Theoretische Physik studiert und dort auch seine Promotion abgelegt hat, als freiberuflicher Berater fungiert und verschiedene Kunden in den Tätigkeitsfeldern Strategie und Handelspolitik beraten, darunter Vertreter von Unternehmen, Start-ups und aus der Politik. Inzwischen lehrt er an der HBC Energiewirtschaft, Energiehandel, Energiepolitik und Digitalisierung. „Es macht mir Spaß mein Wissen an junge Menschen weiterzugeben“, sagt Ulreich, der bereits als Dozent in Österreich (Hochschule Kufstein), der Schweiz (iimt Fribourg) und Deutschland (ebs Oestrich-Winkel) unterrichtet hat.

Dabei ist das Ziel klar: Der Klimawandel macht eine tiefgreifende Transformation in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft notwendig. Für diese Energiewende benötigt der Arbeitsmarkt neue Köpfe – für Energieversorgungsunternehmen, in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Perspektivisch muss sich Deutschland, Europa und die Welt unabhängig machen von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Erdgas. Notwendig ist der Ausbau Erneuerbarer Energien; dieser Ausbau, so Ulreich, „ist möglich und muss im Einklang mit Zielen von sicherer Energieversorgung und Wirtschaftlichkeit stehen“. Um diese Rahmenbedingungen einschätzen und steuern zu können, benötigen Fachleute der Energiewirtschaft Kenntnisse zu Energie-Technik, Energiehandel und Energiepolitik. Besonders wichtig werde in den kommenden Jahren die Systemstabilität des Stromnetzes, so der Experte.

Dafür will Professor Ulreich seine Studierenden und damit die Nachwuchskräfte der Energiewirtschaft fit machen. Der Blick auf Deutschland reiche dafür nicht aus. „Strom wird bereits seit Jahrzehnten grenzüberschreitend gehandelt“, so Ulreich, der Klimawandel sei eine globale Herausforderung, die weder ein Land, noch ein Verbund wie die EU alleine lösen könne. „Was passiert auf den Energiemärken weltweit?“ lautet die entscheidende Frage. Welche Lösungen für die Zukunft der Energieexperte sieht? Eine Verjüngung des Kraftwerkparks, Netzausbau, Speichertechnologien und Lastfolgenmanagement nennt Ulreich beispielhaft als Arbeitspakete, aber auch Digitalisierung und Flexibilität bei der Stromerzeugung. Als wichtige Voraussetzung für eine gelingende Energiewende nennt Ulreich das Thema soziale Akzeptanz. Nur wenn der Wandel nicht gleichbedeutend sei mit sozialer Ausgrenzung, habe er Aussicht auf Erfolg.

Weitere Informationen:
www.hochschule-biberach.de