Energie: Projekte

Hydrogen Lab: Grüner Wasserstoff aus Windenergie

Hydrogen Lab
Besichtigung Hydrogen Lab Bremerhaven. © Hauke Müller

Probebetrieb am Hydrogen Lab Bremerhaven (HLB) gestartet

Senatorin Kristina Vogt und Oberbürgermeister Melf Grantz starten gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES den Probebetrieb am Hydrogen Lab Bremerhaven (HLB). Damit ist die Infrastruktur bereit für die Forschungsaktivitäten, die sich in Bremerhaven auf das Zusammenspiel von Windenergieanlagen mit der elektrolytischen Wasserstofferzeugung konzentrieren. Das HLB wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Bremen mit insgesamt 16 Mio. € gefördert.

Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz werden Alternativen zu fossilen Energieträgern gebraucht. Wasserstoff wird dabei als vielfältig einsetzbarer Energieträger eine Schlüsselrolle einnehmen. Für die Herstellung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse wird Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne verwendet. Die Herstellung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse ist eine der Technologien zur Sektorenkopplung, durch die erneuerbarer Strom gespeichert und auch z. B. in den Bereichen Industrie, Verkehr und Gebäude, aber auch zur Rückverstromung, genutzt werden kann.

Mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven beschleunigt das Fraunhofer IWES die Integration von Wasserstofftechnologien in das Energie- und Wirtschaftssystem auf nationaler und internationaler Ebene und forciert die Produktion von grünem Wasserstoff. Die hochinnovative Testinfrastruktur in Bremerhaven ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den aktuellen Fragestellungen auf den Grund zu gehen und Ergebnisse zu bieten, um dieses Potenzial in naher Zukunft umfassend zu erschließen. Gleichzeitig kann die entstandene Infrastruktur genutzt werden, um wasserstofferzeugende oder -verbrauchende Anlagen direkt im Auftrag industrieller Akteure zu testen und zu vermessen, wie z. B. zur Evaluation von Neuentwicklungen oder zur unabhängigen Validierung der Systemperformance.

Senatorin Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, erläutert: „Norddeutschland, insbesondere Bremen und Bremerhaven, ist ein Zentrum für Wasserstofftechnologien. Mit unserer starken Forschungs- und Unternehmenslandschaft, in der es ein enges Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft gibt, sind wir führend in Europa – genau dafür steht das Hydrogen Lab. Zugleich stärken wir mit dem Hydrogen Lab in Bremerhaven unsere wichtige Rolle in der nationalen und internationalen Energie- und Wasserstoffbranche. Wir leisten einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende und fördern durch die wissenschaftliche Arbeit am Fraunhofer IWES die grüne Transformation der angesiedelten Industrie.“

Oberbürgermeister Melf Grantz, Bremerhaven, sagt: „Bremerhaven ist jetzt in der lokalen Wasserstoffwirtschaft einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft weiter. Das Hydrogen Lab Bremerhaven wird dazu beitragen, mit wissenschaftlichen Ergebnissen Unternehmen und die Industrie auf den Weg in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen.“

Prof. Andreas Reuter, Institutsleiter Fraunhofer IWES ergänzt: „Der Markthochlauf von grüner Wasserstoff-Technologie wird mit dem HLB beschleunigt. Wir kommen der zukunftsorientierten Produktion von Wasserstoff aus Windenergie einen großen Schritt näher und bedanken uns bei den Fördermittgebenden, den Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem Land Bremen, für die Unterstützung bei der Realisierung der Prüfinfrastruktur.“

„Alle Baumaßnahmen sind abgeschlossen, die Hauptkomponenten sind angeschlossen, Container mit Trafos und die Leitwarte sind aufgestellt. Elektrolyseure, Brennstoffzelle, Blockheizkraftwerk, Speicher, Kompressoren sind installiert. Durch die Anbindung an das Mittelspannungsnetz des Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) in unmittelbarer Nähe, kann auch direkt die Verträglichkeit mit dem Stromnetz getestet werden. Wir sind bereit und beginnen mit dem Probebetrieb. Dies ist der erste wichtige und aufregende Schritt, um die Vielzahl der unterschiedlichen Komponenten optimal aufeinander abzustimmen. Mit der offiziellen Inbetriebnahme des HLB beginnt am Fraunhofer IWES dann der reguläre Betrieb im kommenden Frühjahr. Wir haben bereits eine Vielzahl weltweiter Anfragen für gemeinsame Projekte und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, erklärt Kevin Schalk, Gruppenleiter Hydrogen Lab Bremerhaven beim Fraunhofer IWES.

„Das Hydrogen Lab Bremerhaven wird weltweit Maßstäbe setzen. Ich danke allen Verantwortlichen am Fraunhofer IWES für das Vertrauen, das sie uns als Generalunternehmer geschenkt haben und wünsche allen viel Erfolg bei der weiteren Forschung“, ergänzt Dr. David Wenger, Geschäftsführer der Wenger Engineering GmbH.

Mit der Fertigstellung des HLB ist auch das Projekt „Grünes Gas für Bremerhaven“ mit den Forschungspartnern Hochschule Bremerhaven, Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven und Fraunhofer IWES erfolgreich abgeschlossen. Das HLB wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Bremen mit insgesamt 16 Mio. € gefördert. Mit den Forschungspartnern sind bereits Folgeprojekte zur Untersuchung konkreter Anwendungen in den Bereichen dezentrale Netze, alternative Kraftstoffe, Mobilität und Logistik, Offshore-Standorterkundung sowie Lebensmittelindustrie in Vorbereitung.

Das Hydrogen Lab Bremerhaven ist auch als assoziiertes Projekt in das Norddeutsche Reallabor (NRL) eingebunden, ein Verbundprojekt mit 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie, die gemeinsam neue Wege zur Klimaneutralität erproben.