Wie wirken sich Mobilitätsstrategien und nachhaltige Verkehrsmaßnahmen langfristig auf die Luftqualität aus? Das soll das Projekt IMAGINEXT mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz in Lindau am Bodensee und in Cartagena, Spanien herausfinden. Bei einem ersten Treffen zeigten die Projektpartner aus Spanien und Deutschland, wie die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene funktionieren kann. Das Projekt IMAGINEXT wird von der EIT Urban Mobility Initiative kofinanziert, die vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde.
Mit der zunehmenden Bevölkerung in städtischen Gebieten gestaltet sich die Dekarbonisierung künftig immer herausfordernder. Vor diesem Hintergrund und angesichts der hohen Schadstoffbelastung durch den Stadtverkehr erproben die Städte Lindau und Cartagena nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen. Die Software-as-a-Service-Lösung IMAGINEXT soll nun mithilfe von Sensoren und Künstlicher Intelligenz prüfen, wie sich diese auf die Luftqualität auswirken. Das Pilotprojekt, an dem sich neben der Stadt Lindau unter anderem auch das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik beteiligt, steht für innovative Ansätze in verschiedenen Bereichen der nachhaltigen Mobilität und soll langfristig die durch den Straßenverkehr verursachte Luftverschmutzung bekämpfen.
„Die Mobilitätsforschung ist ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, mit unserem Fachwissen und unseren Ressourcen Innovation und Fortschritt im Bereich Logistik und Mobilität zu fördern“, erklärt Prof. Dr. Uwe Clausen, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML). „Die Zusammenarbeit im Rahmen von IMAGINEXT eröffnet uns eine weitere Möglichkeit, bahnbrechende Lösungen zu entwickeln, die die Gestaltung und Optimierung von Entscheidungsprozessen positiv beeinflussen. Damit wollen wir einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten. Mit Projekten wie IMAGINEXT wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Stadtplanern, Forschung/Akademie und Industrie fördern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und das Erreichen einer nachhaltigeren und sozialverträglicheren Mobilität im urbanen Raum.“
Lindau am Bodensee stand in den vergangenen Jahren im Fokus mehrerer mobilitätsstrategischer Planungsprozesse und war daher ein idealer Standort für IMAGINEXT. Das Pilotprojekt startete während des Umbaus einer Fahrradstraße, sodass die Luftqualität vor und nach dem Umbau erfasst werden kann.
„Wir freuen uns, dass Lindau Teil des IMAGINEXT Forschungsprojekts ist“, so Lindaus Bürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. „Wir erhoffen uns von den Projektergebnissen relevante Daten zu unseren Mobilitätsmaßnahmen, so dass wir die nachhaltige Mobilität vor Ort gezielt fördern können. Nur so ist es uns als Stadt möglich, den Verkehr langfristig umweltschonender zu gestalten und neue Mobilitätslösungen und Technologien einzuführen. Die Vernetzung mit anderen Akteuren auf EU-Ebene ist dabei ein wichtiger Bestandteil.“
Während der Veranstaltung erläuterten Experten und Projektleiter den aktuellen Stand von IMAGINEXT und zeigten erste Ergebnisse und Erfolge auf. Die Teilnehmer der Veranstaltung besichtigten auch gemeinsam den neuen Radweg an der Bregenzer Straße, der mit einem der Sensoren ausgestattet wurde.
Über EIT Urban Mobility
EIT Urban Mobility, eine Initiative des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union, zielt darauf ab, Lösungen und den Übergang zu einem nutzerzentrierten, integrierten und wirklich multimodalen Verkehrssystem zu beschleunigen. Als führende europäische Innovationsgemeinschaft für urbane Mobilität arbeitet EIT Urban Mobility daran, Fragmentierungen zu vermeiden, indem die Initiative die Zusammenarbeit zwischen Städten, Industrie, Hochschulen, Forschung und Innovation fördert, um die dringendsten Mobilitätsprobleme der Städte zu lösen. Indem die Städte als lebende Labore genutzt werden, können die Partner aus Industrie, Forschung und Hochschulen zeigen, wie neue Technologien funktionieren können, um reale Probleme in realen Städten zu lösen, indem Menschen, Güter und Abfälle auf intelligentere Weise transportiert werden.
Weitere Informationen: www.eiturbanmobility.eu