Die kommunale Wertschöpfung durch den Ausbau Erneuerbarer Energien ist eines der zentralen Argumente für das Engagement von Kommunen beim Klimaschutz. Daher ist es für die Bioenergie-Region Weserbergland plus wichtig, die Kommunen und Landkreise über Gewinne, Einkommen und Steuern aus den Projekten zu informieren. Zur Evaluation dieser Wertschöpfung durch die Erneuerbaren Energien steht ab sofort der aktualisierte Online-Wertschöpfungsrechner der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zur Verfügung, der von der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert und gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung aktualisiert wurde.
Die Bioenergie-Region Weserbergland plus umfasst die vier niedersächsischen Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg. Mit insgesamt 524.600 Einwohnern und einer Fläche von 3.563 Quadratkilometern gehört sie neben der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber zu den größten der insgesamt 21 Bioenergie-Regionen. Ziel der Bioenergie-Regionen ist die Erweiterung der regionalen Stoffströme, der effiziente Umgang mit den lokalen Ressourcen und die Stärkung der regionalen Wertschöpfung.
Mit Hilfe des Online-Wertschöpfungsrechners kam die Bioenergie-Region Weserbergland plus zu einem beeindruckenden Ergebnis. Etwa 46 Millionen Euro an Gewinnen, Einkommen und Steuern generierten die Erneuerbaren in der Bioenergie-Region im Jahr 2013. In den vier Landkreisen gehen rund 374 Menschen einem Beruf nach, der mit dem Betrieb, der Wartung oder der Installation der Erneuerbare-Energien-Anlagen zu tun hat. Mit den Anlagen sparte die Bioenergie-Region etwa 1,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ein.
Ein großer Teil der Wertschöpfung wurde durch die Bioenergie erwirtschaftet, insbesondere durch die 92 Biogasanlagen, aber auch durch die Bereitstellung von Scheitholz für kleine Holzheizungen. Um die Biogasanlagen effizienter zu nutzen, setzt die Bioenergie-Region außerdem auf den Ausbau von Wärmenetzen. Die Wärmenetze sorgen aber nicht nur für mehr Effizienz, sondern auch für weitere Wertschöpfungseffekte. Mehr als sechs Millionen Euro an Wertschöpfung fielen 2013 dank des Ausbaus der Wärmenetze an.
„Der neu gestaltete und mit aktuellen Daten ausgestattete Online-Wertschöpfungsrechner bietet die Möglichkeit, mit eigenen Angaben zum Anlagenbestand die Wertschöpfung zu errechnen“, erklärt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE. „Dabei muss natürlich beachtet werden, dass der Online-Wertschöpfungsrechner mit durchschnittlichen Ertragswerten rechnet, aber besonders für die Zustimmung vor Ort lohnt eine Evaluation.“
Mit dem Online-Wertschöpfungsrechner lassen sich die Wertschöpfungseffekte für 28 verschiedene Erneuerbare-Energien-Technologien für die Jahre 2011 bis 2020 berechnen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette einer Anlage berücksichtigt, die von ihrer Planung über die Installation bis hin zum eigentlichen Betrieb reicht. Dort werden jeweils Steuern und Gehälter sowie Gewinne erzielt. Darüber hinaus kann man auch die eingesparten CO2-Äquivalente errechnen.
Weitere Informationen:
Online-Wertschöpfungsrechner