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Bosch-System schiebt digitalem Autoklau einen Riegel vor

Bosch-System schiebt digitalem Autoklau einen Riegel vor
© Bosch

Bosch-App für sicheres digitales Schlüsselmanagement für Sharing-Flotten, Pkws und Nutzfahrzeuge

Weniger als fünf Sekunden – so lang dauert ein Hackerangriff auf ein handelsübliches schlüsselloses Zugangssystem von Fahrzeugen. In Fachkreisen ist der Angriff als Relais-Angriff oder Relay Station Attack bekannt. Eine Schlüssel-App von Bosch wird das künftig ändern: „Mit unserem Perfectly keyless-System revolutionieren wir Keyless-Entry-Systeme und schieben digitalem Autoklau einen Riegel vor“, sagt Harald Kröger, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Automotive Electronics von Bosch. Das Besondere daran: Die Bosch-Technik funktioniert mit einem virtuellen Schlüssel, der im Smartphone gespeichert ist. Im Auto fest verbaute Sensoren erkennen das Smartphone des Besitzers so sicher wie einen Fingerabdruck und öffnen das Fahrzeug nur für ihn. Ein digitales Schlüsselmanagement verbindet die App und das Fahrzeug über eine Cloud. Mit Perfectly keyless bringt Bosch damit erstmals Komfort und Sicherheit in einem schlüssellosen Zugangssystem zusammen. Der neue Fahrzeugschlüssel im Smartphone funktioniert in Autos, Sharing-Flotten und Nutzfahrzeugen. Bosch sieht deshalb weltweit großes Marktpotenzial für das System mit eingebautem Sicherheitsschloss.

Bosch revolutioniert Keyless-Entry

Bei klassischen Keyless-Entry-Systemen steckt der Komfortschlüssel weiterhin in der Hosen-, Anzug- oder Jackentasche. Zum Öffnen der Tür und Starten des Motors kommuniziert er mittels Funk im LF- oder UHF-Frequenzbereich (Low Frequency, Ultra High Frequency) mit dem Auto. Im Wettlauf mit den Dieben entwickelt die Automobilbranche diese Systeme permanent weiter. Das kommt einem Marathon gleich. „Mit Perfectly keyless legt Bosch einen Sprint bei der Entwicklung digitaler Fahrzeugzugangssysteme ein. Unser Motto: Revolution anstatt Evolution“, sagt Kröger. Statt der Datenübertragung per LF- und UHF-Technologie nutzt das Bosch-System das Smartphone als virtuellen Schlüssel und Bluetooth als Übertragungstechnologie. Damit kann selbst der Komfortschlüssel getrost zu Hause bleiben. Zudem macht Bosch die Verbindung sicher wie einen Fingerabdruck. Möglich wird das durch Boschs jahrzehntelange Kompetenz im Bereich der Halbleiter. Denn in jedem Smartphone stecken winzige Mikrochips, welche die Kommunikation via Bluetooth steuern. In der Bosch-Lösung spielen sie eine Schlüsselrolle. Zusammen mit den im Fahrzeug verbauten Sensoren und einem speziellen Steuergerät wird daraus ein System, das nur dem einen Smartphone die Tür öffnet, dessen virtueller Schlüssel in das digitale Schloss des Perfectly-keyless-Systems passt. Die Signale anderer Smartphones oder von elektronischen Geräten, die die Funkübertragung manipulieren, werden hingegen blockiert. So schützt Perfectly keyless vor unbefugtem Zugriff.

Ohne Fahrzeugschlüssel unterwegs

Virtuelle Fahrzeugschlüssel auf dem Smartphone sind bei Carsharing-Flotten längst normal. Die Fahrzeuge fahren nur, weil Betreiber die Zugänge per Cloud zuteilen, sich die Autos per App aufschließen, starten und wieder verschließen lassen. Dabei verständigen sich Telefon und Fahrzeug meist per Near Field Communication (NFC). NFC ist ein Funkstandard zum Austausch von Daten über wenige Zentimeter. Dafür müssen Nutzer vor jeder Fahrt das Smartphone zücken und am Auto direkt vor einen ausgewiesenen Bereich halten. Erst dann erkennt das System den Nutzer und öffnet die Tür. Bei Perfectly keyless von Bosch kann auch das Smartphone in der Tasche bleiben. Das vereinfacht die Handhabung beim täglichen Fahren und Carsharing-Nutzer profitieren vom zusätzlichen Plus an Komfort. Die Bosch-Lösung funktioniert zudem in Trucks und ganzen Nutzfahrzeugflotten. Dann ist Schluss mit dem oftmals händischen Verwalten der Fahrzeugschlüssel, der Übergabe und auch dem Ärger, wenn ein Schlüssel verloren geht oder gestohlen wird. Geht das Smartphone samt App mit Perfectly keyless verloren, kann der digitale Schlüssel einfach online deaktiviert werden. Dann ist der Zugang zum Fahrzeug gesperrt.

Weitere Informationen:
ADAC testet Keyless-Systeme für Autos und Motorräder