Mobilität: Projekte

Cleveres betriebliches Mobilitätsmanagement

Cleveres betriebliches Mobilitätsmanagement
Alternative Mobilitätskonzepte. © pixabay

Städtisches Förderprogramm unterstützt lokale Unternehmen · Reduzierung von Lärm, Energie und Luftverschmutzung · Ein Gewinn für Mensch & Umwelt

Mit betrieblichem Mobilitätsmanagement lassen sich in Unternehmen Verbesserungen anstoßen, die deutlich mehr als individuelle Aktionen bewirken können. Das städtische Förderprogramm Münchens unterstützt lokale Unternehmen beim Mobilitätsmanagement, um den Berufsverkehr zu verringern und gleichzeitig die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu fördern. Dorsch International, das unabhängige Planungs- und Ingenieurbüro, beteiligte sich erfolgreich an der Initiative – erste gute Ergebnisse sind bereits zu sehen.

Anlass war das städtische Förderprogramm „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ (kurz BMM) der Landeshauptstadt München (Referat für Arbeit und Wirtschaft). Hier nehmen Unternehmen die Möglichkeit wahr, sich in Sachen „Mobilität“ von externer Stelle beraten zu lassen. Ziel ist es, Verbesserungspotential innerhalb einer Firma zu identifizieren. Die Beratung dauert rund zehn Monate mit vier gemeinsamen Workshops und vier individuellen Beratungen im Unternehmen. Im Austausch mit den Kollegen im Betrieb erfragt ein Mobilitätsteam deren Bedürfnisse und erarbeitet konstruktive Maßnahmen, die auf den konkreten Bedarf zugeschnitten sind. Ansatzpunkte für Verbesserungen gibt es in nahezu jedem Unternehmen.

Möglichkeiten zur Optimierung finden

Mit Blick auf die Hauptbereiche der Mobilität – wie z. B. Pendeln mit dem PKW, Fuhrpark/Logistik, Öffentlicher Nahverkehr oder auch Radverkehr – gibt es stets Optimierungsbedarf. Optimierungen nützen zugleich der Umwelt und helfen dabei, Stress und Ressourcenverbrauch beim Einzelnen zu reduzieren. Im übergreifenden BMM-Programm lenken fachkundige Berater im Auftrag der Stadt den Prozess und bieten technischen Input, nützliche Kennzahlen und Best Practices, um die passenden Maßnahmen ergreifen zu können. Ziel eines cleveren Mobilitätsmanagements ist es, den verkehrsbedingten Energieverbrauch, Lärm, Luftverschmutzung sowie Wegezeiten nachhaltig zu mindern und letztendlich auch die Belegschaft zu entlasten.

Begonnen wurde bei Dorsch International mit einer Mitarbeiterbefragung, mit der vor allem das individuelle Pendelverhalten der Belegschaft analysiert wurdee. Daraus ließen sich potentielle „Stellhebel“ identifizieren, um sinnvolle Maßnahmen abzuleiten. Umgesetzt wurden beispielsweise die „Dorsch-Mitfahrzentrale“, die Integration von Echtzeit-Abfahrtsmonitoren des öffentlichen Nahverkehrs im Intranet oder auch neue Informationen zum CO2-Verbrauch innerhalb des Dienstreiseworkflows.

Mobil und gesund

Auch der im Juni erfolgreich durchgeführte erste „Gesundheits- und Mobilitätstag“ ist ein Ergebnis der Initiative. Ziel war es, die Belegschaft zu sensibilisieren und zu einer „grüneren“ und gesünderen Lebensweise zu animieren. Während der Veranstaltung gab es verschiedene Live-Präsentationen, einen Vortrag zum Thema „Gesunder Umgang mit Belastungen und Strategien erfolgreicher Stressbewältigung“ der örtlichen Krankenkasse und die Möglichkeit zum Probefahren von Elektrofahrrädern. In Kooperation mit einem renommierten Carsharing-Partner wurden die Vorteile von Sharing-Modellen aufgezeigt: Wie lassen sich etwa Elektroautos sinnvoll in der Stadt nutzen, ohne dass jeder selbst eines besitzen muss. Ein Vortrag zur verstärkten Nutzung von Telefon- und Videokonferenzen als Alternative zu Dienstreisen rundete das vielfältige Programm ab.

„Durch diese Initiative wurden uns die Augen geöffnet, wie man auch mit vielen kleinen Dingen Großes bewegen kann: einmal im Sinne der Umwelt durch Reduzierung von Lärm, Energieverbrauch und Luftverschmutzung – andererseits zur Verbesserung der eigenen Work-Life-Balance und somit zur Förderung der Gesundheit der Belegschaft“, so Judith Eiwan, Energie- und Umweltmanagement-Beauftragte bei Dorsch.