Neun Städte in China sind für ihr Engagement bei Klimaschutz und Energieeffizienz als „Sino-German Eco-City“ ausgezeichnet worden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und die Chinese Society for Urban Studies (CSUS) überreichten die Zertifikate bei der jährlich stattfindenden Konferenz für Stadtentwicklung und -planung des chinesischen Bauministeriums am 26. Juli in Suzhou. Die Eco-Cities Qilin (Nanjing), Jizhou (Tianjin), Daqiuzhuang (Tianjin), Meishan, Rizhao, Xiangyang, Tongling, Chuzhou und Handan wollen ihre CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent reduzieren. Dabei werden sie auch mit deutschen Unternehmen zusammenarbeiten.
Die ausgezeichneten Städte haben ein von der dena entwickeltes Energie- und Klimaschutzmanagement (EKM) in ihren Stadtverwaltungen eingeführt, um damit den Energieverbrauch systematisch und nachhaltig zu senken. Dazu haben sie unter anderem Leitbilder formuliert und Organisationsstrukturen geschaffen. Darauf aufbauend werden die Städte nun Effizienzmaßnahmen in den Bereichen Bauen, Mobilität, Ressourcennutzung und ökologische Restaurierung umsetzen.
Die Stadt Jizhou/Tianjin plant unter anderem, 60 Fertighäuser nach deutschem Plusenergiestandard zu errichten. Die Stadt Meishan wird ein System zur integrierten Abwasserbehandlung mit Energierückgewinnung installieren. In Quilin (Nanjing) soll bald ein smartes System den Verkehr entlasten. Chuzhou treibt den Aufbau eines Fernkälte- und Fernwärmesystems voran. Alle neun Stadtverwaltungen werden zudem in ausgewählten Quartieren alle Gebäude nach dem chinesischen Green-Building-Standard errichten, ergänzt durch den neuen hocheffizienten Standard „Green Building + Energy“.
Enge Zusammenarbeit für nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaschutz
„Nachhaltige Stadtentwicklung ist ein Schlüsselthema für den Klimaschutz“, sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Die EU und China haben das erst kürzlich in ihrer gemeinsamen Erklärung zu Klimaschutz und sauberer Energie unterstrichen. Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, wie chinesische Städte die Herausforderung in enger Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen anpacken können. Die neun Städte, die wir heute zertifizieren konnten, haben bereits wichtige Vorarbeit geleistet. Jetzt sind wir gespannt auf die Umsetzung der geplanten Projekte.“
Baoxing Qiu, Vorsitzender der CSUS: „Wir gratulieren den heute ausgezeichneten Städten. Das Kooperationsprojekt ,Eco-Cities in China‘ spielt eine wichtige Rolle in der strategischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China und bei der Umsetzung der Deutsch-Chinesischen Urbanisierungspartnerschaft. Die fortgeschrittenen Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der CO2-armen, ökologischen und nachhaltigen Stadtentwicklung aus Deutschland sind hilfreich für die chinesischen Städte.“
Um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China weiter zu festigen, gestaltet die dena im Anschluss an die Konferenz in Suzhou zwei Foren im Rahmen des Projekts „Sino-German Eco-Cities“, gemeinsam mit den Partnern CSUS und China Eco-City Academy (CECA). In Zhangjiakou tauschen am Freitag, 27. Juli 2018, Vertreter des chinesischen Bauministeriums, Experten und Führungskräfte aus China und Deutschland ihre Erfahrungen beim Bau der Ökostädte aus. Am Samstag, 28. Juli 2018, zieht das Forum „Sino-German Eco-Cities“ weiter in den Bezirk Jizhou in Tianjin.
Über das dena-Projekt „Eco-Cities in China“
Seit 2014 führt die dena das Projekt „Eco-Cities in China“ gemeinsam mit der CSUS, dem Thinktank des chinesischen Bauministeriums (MoHURD) durch. Insgesamt wurden bislang 21 Städte als deutsch-chinesische Eco-Cities ausgewählt. Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen sollen bei den Eco-Cities-Kooperationen auch Erfahrungen und Strukturen für nachhaltiges Stadtmanagement aufgebaut und Märkte für energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen weiterentwickelt werden. Projektpartner ist Wilo.
Weitere Information:
dena-Factsheet: Eco-Cities in China. Städte zum Aufatmen.