Energie: Projekte

Grünes Licht für Energieprojekt C/sells

Stromnetz
Ziel ist es, das Stromnetz großflächig zu einem „intelligenten“ Netz zu machen. © pixabay

Stadtwerke Augsburg beteiligen sich an süddeutschem Großprojekt zur Energiewende

ie Stadtwerke Augsburg (swa) werden in den nächsten vier Jahren ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz der regionalen Energiewende in dem süddeutschen Pilotprojekt C/sells einbringen. „Mit der Beteiligung an dem großflächigen Forschungsverbund ab Mitte 2016 können wir unsere lokalen Bemühungen zur Umsetzung der Energiewende in einem großen Zusammenhang vernetzen“, so swa-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza. An dem zunächst auf vier Jahre angelegten Projekt sind 63 Partner aus Industrie, Energiewirtschaft und Wissenschaft beteiligt.

Power-to-Heat

swa-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza in der Power-to-Heat-Anlage in Lechhausen, die überschüssigen Strom aus dem Netz wie ein riesiger Tauchsieder in Fernwärme umwandelt. © swa

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat jetzt grünes Licht für das Projekt C/sells gegeben. Die Modellregion umfasst die Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Ziel ist es, das Stromnetz großflächig zu einem „intelligenten“ Netz zu machen und neue Wege im Energiemarkt zu entwickeln. Dabei geht es vor allem darum, Schwankungen, die durch die Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie im Stromnetz entstehen, auszugleichen. Dabei müssen Stromerzeugung und Stromverbrauch koordiniert gesteuert werden, in einem intelligenten Netz, dem sogenannten Smart Grid.

Gab es bisher vor allem kleinteilige Testgebiete für die Smart Grids, so sollen mit dem Projekt kleine Einheiten mit einer möglichst eigenständigen Energieversorgung in einer Region zu einem großen Gesamtverbund zusammengeschlossen werden können.

In den kleinen Einheiten, den sogenannten Energiezellen, wie größeren Liegenschaften, Stadtteilen oder Städten, wird Strom regenerativ erzeugt und intelligent auf verschiedene Verbraucher verteilt, sollte es Spitzen in der Erzeugung geben. Gibt es andererseits zu wenig Strom im Netz, kann der Verbrauch durch eine zentrale Steuerung gesenkt oder die Erzeugung in Blockheizkraftwerken oder Brennstoffzellen erhöht werden.

Dabei können die Stadtwerke Augsburg ihr bereits vorhandenes Wissen aus drei Feldern einbringen. Zum einen die Erfahrungen mit dem Smart-Microgrid-Testgebiet in Haunstetten, in dem die swa gerade ein intelligentes Stromnetz der Zukunft im Kleinformat als Pilot- und Testprojekt aufbauen. Zweitens die Erfahrungen aus der Entwicklung eines virtuellen Kraftwerks, mit dem die rund 50 Blockheizkraftwerken der swa zentral gesteuert werden können. Und schließlich die Erkenntnisse aus dem Bau und Betrieb der Power-to-Heat-Anlage in Lechhausen, einem Tauchsieder im Großformat, der überschüssigen Strom aus dem Netz in Fernwärme umwandelt.

Bei dem Projekt geht es aber nicht nur um einen Energieaustausch zwischen Städten und kleineren Einheiten, sondern auch darum, den Bürgern über die Teilnahme an der Energiewende auch neue wirtschaftliche Chancen zu eröffnen. Auf diese Weise soll die Akzeptanz für die Energiewende erhöht werden. Traditionelle Energiewirtschaft und Bürger im Markt und Netz werden verbunden.

Weitere Informationen:
www.smartgrids-bw.net