In einem gemeinsamen virtuellen Experimentierraum loten die Projektpartner die Möglichkeiten und Chancen aus, die sich durch die jüngsten digitalen Technologien in Museen ergeben, und entwickeln modellhafte Anwendungen für die Vermittlungsarbeit und Besucherkommunikation.
Gemeinsam suchen die beteiligten Museen nach neuen Wegen, in Austausch mit ihren Besucherinnen und Besuchern zu treten, individualisierte Angebote für diese zu entwickeln und zusätzliche Zielgruppen anzusprechen. In konkreten Projekten werden sie in den kommenden drei Jahren beispielhaft innovative Anwendungen entwickeln. Diese Prototypen werden sie im Anschluss für die flexible Nachnutzung durch andere Museen öffentlich zugänglich machen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert „museum4punkt0“ mit 15 Millionen Euro.
An dem von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mit ihren Staatlichen Museen zu Berlin gesteuerten Projekt sind fünf weitere Partner beteiligt, die stellvertretend für die Bandbreite der Museen in Deutschland stehen: die Humboldt Forum Kultur GmbH, das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven, das Deutsche Museum, die Fastnachtsmuseen Langenstein und Bad Dürrheim mit weiteren Museen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht und das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz.
Hermann Parzinger, Präsident der SPK, sagt: „Mobile Endgeräte und soziale Medien haben das Rezeptionsverhalten von Besucherinnen und Besuchern auch in Museen stark verändert; sie erwarten – zu Recht – dass diese ihnen neue Zugänge zu den bekannten Inhalten ermöglichen. Auch die Entwicklungen bei 3D-Digitalisierung oder in den Bereichen von Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) oder Game Technology sind in den letzten Jahren rasant vorangeschritten. Museen stehen nun vor der Herausforderung, aus der Fülle der möglichen Instrumente die für ihre Zwecke passendsten zu identifizieren und an ihre Bedürfnisse anzupassen.“
Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin und Projektleiter von „museum4punkt0“, ergänzt: „Die digitale Transformation birgt enormes Potenzial für kulturerhaltende Institutionen, so eröffnet sie etwa komplett neue Wege der Interaktion mit Besuchern. Mit museum4punkt0 möchten wir digitale Instrumente entwickeln, die das Museum, wie wir es heute kennen, als Erfahrungsraum für Besucher neu erschließen.“
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihre Staatlichen Museen zu Berlin sind für die Steuerung, Koordination und Verwaltung des Verbunds „museum4punkt0“ verantwortlich. Die SPK entwickelt auch die gemeinsame interaktive Plattform, auf der die im Verbundprojekt erarbeiteten Neuentwicklungen präsentiert und Schnittstellen für Serviceangebote bereitgestellt werden.
Jeder Verbundpartner führt im Rahmen von „museum4punkt0“ eigenverantwortlich ein Teilprojekt durch, das Bezug auf den konkreten Bedarf der jeweiligen Einrichtung nimmt. Genutzt werden unter anderem das digitale Storytelling, 3D-Anwendungen, ein VR/AR-Labor, Instrumente der Nutzer- und Rezeptionsforschung und Formate zur Beteiligung an wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen. Bei der Entwicklung der verschiedenen Anwendungen wird immer berücksichtigt, dass diese in unterschiedlichen Szenarien möglichst flexibel nachnutzbar sein sollen. Darüber hinaus werden die Projektpartner von „museum4punkt0“ gemeinsam Standards und Handlungsleitfäden für zukünftige Projekte entwickeln.