Berlin möchte zur Smart City werden – und bis 2050 klimaneutral sein. Um den Weg dahin zu begleiten, haben sich die Berliner Verkehrsbetriebe, die Berliner Stadtreinigung, die Berliner Wasserbetriebe, Vattenfall Wärme Berlin, GASAG und Stromnetz Berlin 2016 mit dem InfraLab Berlin einen Innovationsraum geschaffen. Unternehmens- und branchenübergreifend wird im InfraLab an Lösungen für die Stadt der Zukunft gearbeitet. Kerninhalte sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung in den Schwerpunkten Energie, Wasser, Mobilität und Entsorgung. Das Besondere: Die Praxisnähe und die jahrelange Erfahrung mit der Ver- und Entsorgung in der Stadt ermöglicht es dem InfraLab, die manchmal abstrakten Smart-City Themen mit gebündeltem Know-How in die Umsetzung zu bringen.
Projekte für die Smart City
Ein Beispiel dafür ist der Bereich Mobilität. „Die InfraLab-Unternehmen arbeiten an der Elektrifizierung ihrer jeweiligen Fahrzeugflotten – mit bislang eigenen Ladestrukturen. Viel effizienter wäre es doch, wenn wir diese gemeinsam nutzen könnten,“ so Claudia Rathfux, Vorsitzende des InfraLab e.V.. Also hat das InfraLab ein Projekt dazu aufgesetzt: Mit „Smart eFleets“ teilen sich einige Mitgliedsunternehmen heute ihre Elektroautos und Ladestationen, vermeiden so Ladespitzen und verringern Emissionen. Im InfraLab wird überlegt , wie ein solches Sharing der Unternehmen für die Zukunft weitergedacht werden kann – zum Beispiel bezogen auf ein Teilen von Flächen und Standorten, mit positiven Auswirkungen für Berlin.
Daneben gibt es auch Projekte für die datenoptimierte Stadt: Das InfraLab forscht zum Beispiel an der LoRaWAN-Technologie. Das Projekt „SENSARE“ liefert die Daten dafür: Es überwacht mit Sensoren den Wasserstand in der Kanalisation, um bei Starkregen noch Mobilität gewährleisten zu können. Andere Projekte beschäftigen sich mit der Ökologie der Stadt: „KlimaMacher“ stellt Schulen Unterrichtsmaterialien zur Klimabildung zur Verfügung, „Smarte Schule“ entwirft die vollvernetze Schule der Zukunft.
Die Hard- und Software der Stadt
Das Wasser kommt aus der Leitung, der Strom aus der Steckdose. Bahnen und Busse sorgen für Mobilität und der Abfall wird abgeholt. Das wird auch in der Stadt der Zukunft so bleiben, denn die Grundbedürfnisse werden sich nicht ändern. Was sich ändert, sind die Rahmenbedingungen: Nachhaltiger und digitaler soll es werden. Dabei spielen Ver- und Entsorgungsleistungen eine wichtige Rolle. Sie sind die Hardware der Stadt – und das InfraLab entwickelt gerade ein Softwareupdate für das digitale Zeitalter.
Mehr Netzwerk, mehr Smart City
„Unser erstes Learning war, dass wir im InfraLab von den vielfältigen Erfahrungen und Innovationen der einzelnen Unternehmen beim Blick in die Zukunft profitieren,“ so Rathfux. „Wenn unterschiedliche Perspektiven an einer Stelle zusammenkommen, ergibt sich ein neuer Blick auf die nachhaltige Entwicklung einer Stadt.“ Diesen Dialog will das InfraLab forcieren. Und weitere konkrete Projekte für die smarte Stadt der Zukunft auf den Weg bringen.