Wirtschaftliche Aspekte und die guten Materialeigenschaften zählten zu den entscheidenden Kriterien bei der Auswahl des Werkstoffes GFK, mit dem die Aarsleff Rohrsanierung GmbH im Auftrag der Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb der Hansestadt Wismar (EVB) einen 355 m langen Abschnitt eines Mischwasser-Hauptsammlers saniert hat. Bei der Auskleidung der Leitung im Eiprofil DN 1200/1800, die zur Kläranlage Wismar-Wendorf führt, wurden Sonderanfertigungen aus dem AMIREN-System der Amiantit Germany GmbH eingesetzt. Hierbei handelte es sich um Eiprofile DN 950/1520, die im Kurzrohr-Reling-Verfahren mittels Rohrshuttle in die zu sanierenden Haltungen eingebaut wurden. Trotz teilweise anspruchsvollen Rahmenbedingungen – hierzu zählten unter anderem die eingeschränkten Platzverhältnisse auf dem Baufeld in einer Kleingartenanlage sowie die aufwendige Errichtung der für die Aufrechterhaltung der Ableitung notwendigen temporären Abwasserhaltung – konnten die Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers fristgerecht abgeschlossen werden.
Auf Grundlage der Planungen des verantwortlichen Ingenieurbüros, der Ingenieur Consult Häcker & Krauß Wismar, hat das ausführende Unternehmen nicht nur die Eiprofile eingebaut, sondern auch zwei Haltungen DN 400 in offener Bauweise erneuert. Darüber hinaus wurden drei Tangentialschächte DN 1000 und ein Topfschacht DN 1600 eingebaut sowie ein Druckunterbrecherschacht (DUS) mit GFK ausgekleidet. „Die Schäden sind im Rahmen der für die Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebes erforderlichen Zustands- und Funktionskontrollen festgestellt worden“, erklärt Bereichsleiterin Dipl.-Ing. (FH) Sabine Dittmer, EVB Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Hansestadt Wismar. Diese werden auf Basis der für Mecklenburg-Vorpommern geltenden‚Verordnung über die Selbstüberwachung von Abwasseranlagen und Abwassereinleitungen’ (SÜVO) des Landes regelmäßig durchgeführt. „Insbesondere der Mischwasser-Hauptsammler DN 1200/1800 wies ein hohes Schadenspotential auf, das von Innenkorrosion, Rissbildung und mechanischem Verschleiß gekennzeichnet war“, so die Bereichsleiterin Entwässerung weiter. Mit dem Einsturz der Betonhaube des Eiprofiles auf etwa 3,2 m Länge unmittelbar hinter einem Druckunterbrecherschacht kam ein weiterer gravierender Schaden hinzu, der eine Sanierung der betroffenen Haltung dringend notwendig machte.
Vorteile in der Handhabung
Bei der Wahl des in der Ausschreibung geforderten GFK-Eiprofils bekam die Amiantit Germany GmbH aufgrund des wirtschaftlichsten Angebotes den Zuschlag. Allerdings konnten die eingesetzten Produkte – hierzu zählten AMIREN-GFK-Rohre im Eiprofil mit einem Innendurchmesser von 950 x 1520 mm und Baulängen von 3,00 m, 1,50 m und 1,00 m – nicht nur in dieser Hinsicht überzeugen. Nach Aussage von Dipl.-Ing. (FH) Mirko Knechtel, Aarsleff Rohrsanierung GmbH war unter anderem das geringe Gewicht ein Vorteil bei der Handhabung der Eiprofile an der Einbaustelle, die in einer Kleingartenanlage lag. „Aufgrund dieser Rahmenbedingungen war die Zugänglichkeit zu Einbaugruben und Schächten äußerst eingeschränkt“, so Knechtel. „Hinzu kam, dass die Transportwege entsprechend lang ausfielen.“ Darüber hinaus galt es, zwei Richtungsänderungen von jeweils ca. 100 Grad in der Altrohrleitung sauber auszukleiden. Obwohl in diesem Bereich keine Schächte vorhanden waren, war auch das laut Aussage des Bauleiters kein Problem.
Selbsttragendes System
Natürlich kann der verwendete Werkstoff auch mit anderen guten Eigenschaften aufwarten. „Hierzu zählen nicht nur die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch biogene Säure, sondern auch hervorragende hydraulische Eigenschaften“, erläutert Thomas Schulz, Gebietsleiter Amiantit Germany GmbH, der gleichzeitig auch noch auf einen anderen wichtigen Aspekt hinweist, der bei der Sanierung des Mischwasser-Hauptsammlers in Wismar eine entscheidende Rolle spielte. Der sehr schlechte Altrohrzustand – vor Beginn der Sanierungsarbeiten war eine vorherige Stabilisierung notwendig – machte den Einbau eines selbstragenden Systems erforderlich. Eigenschaften, die die Eiprofile von Amiantit erfüllen: „Die statische Auslegung des GFK-Sonderprofils widersteht sämtlichen Lasten, wie Erd- und Verkehrslasten, sowie den Lasten durch Wasserdruck von außen und innen“, so Schulz.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Auftraggeber nach Beendigung der Tiefbauarbeiten sowohl mit dem eingesetzten Produkt, als auch mit der Ausführungsqualität der durchgeführten Arbeiten. Insbesondere habe sich das auch in kniffligen Bauphasen gezeigt, in denen Bauleiter und Polier des ausführenden Unternehmens jederzeit passende Lösungsvorschläge einbringen konnten. So zum Beispiel bei der Einrichtung und Umbindung von temporären Abwasserhaltungen, die sich sehr aufwändig gestalteten, da der zu sanierende Abschnitt des Hauptsammlers das gesamte Abwasser der Stadt Wismar zur Kläranlage leitet.
Weitere Informationen:
www.amiantit.eu