Seit über 100 Jahren verbindet der St. Pauli Elbtunnel die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet in Steinwerder. Das denkmalgeschützte Bauwerk gilt als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, denn die erste Flussuntertunnelung auf europäischem Festland war seinerzeit eine technische Meisterleistung. Nachdem vor 10 Jahren die Zugangsgebäude beidseitig der Elbe saniert wurden, laufen derzeit die aufwändigen Erneuerungsarbeiten an der östlichen der beiden 426 m langen Tunnelröhren in knapp 25 m Tiefe.
VARIOKIT Tunnelschalwagen
Korrosionsschäden an Fugen und Tübbings machen es erforderlich, Fliesen und Beton bis auf die Stahlkonstruktion abzutragen. Nach den Ausbesserungs- und Austauscharbeiten wird Spritzbeton und eine zusätzliche Abdichtung aufgetragen. Um die Stahlbeton-Innenschale mit Stärken zwischen 25 cm und 40 cm aufbringen zu können, konzipierten die PERI Ingenieure aus Hamburg und Weißenhorn zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft HC Hagemann und Ed. Züblin eine maßgeschneiderte Schalwagenlösung auf Basis des VARIOKIT Ingenieurbaukastens. Mit dem Wandschalwagen und einem zwei Takte nachlaufenden Gewölbeschalwagen lassen sich jede Woche zwei Abschnitte mit jeweils 12 m Taktlänge fertigstellen. Der Wandschalwagen dient zur vorlaufenden Herstellung der Seitenwände und zugleich als Arbeitsplattform für die Bewehrungs- und Installationsarbeiten am Deckengewölbe. Die Konstruktion sieht zudem vor, dass der Fluchtweg für das Baustellenpersonal freigehalten wird.
Flexibel anpassbare Standardlösung
Wand- und Deckenschalwagen ließen sich trotz des kleinen Tunnelquerschnitts und nur 1,92 m Spurweite weitestgehend mit standardisierten VARIOKIT Systembauteilen aus dem PERI Produktportfolio realisieren. Berücksichtigt wurde nicht nur die hydraulische Unterstützung zum komfortablen Ein- und Ausschalen sowie Heben und Senken. Auch die Anlieferung mittels Fahrzeugaufzug und die besondere Montagesituation vor den Tunnelröhren flossen in die Schalungsplanung ein.
Weitere Informationen:
www.peri.de