Mobilität: Projekte

Umfrage: Das Fahrrad, ein Verkehrsmittel für alle?

Das Fahrrad, ein Verkehrsmittel für alle?
Fahrräder auf dem Campus. © TU Dresden

Forschungsprojekt sucht Menschen mit Migrationsgeschichte für eine Befragung rund um das Fahrrad als Option für Alltagsmobilität

In Deutschland leben fast 14 Mio. Menschen, die im Ausland geboren und im Laufe Ihres Lebens nach Deutschland zugezogen sind – sogenannte Migrant*innen erster Generation. Sie kommen aus Mobilitätskulturen, die sich mehr oder weniger stark von der deutschen unterscheidet. Das Fahrrad als Verkehrsmittel spielt im Herkunftsland oft eine andere, meist eine untergeordnete Rolle oder es wird kaum als Verkehrsmittel genutzt. Mit ihrem Umzug nach Deutschland kommt das Fahrrad nun als neue Option für individuelle Alltagsmobilität in Frage. Die Hürden und Chancen von Integration in die Fahrradmobilität untersucht nun das Forschungsprojekt „IntegRADtion“ an der Fakultät Verkehrswissenschaften TU Dresden.

Woher soll man wissen, wie man sich auf dem Fahrrad im Straßenverkehr überhaupt verhalten muss? Wo kann man üben, so gut Rad zu fahren, dass man sich auch in den Straßenverkehr traut? Wie kommt man an ein günstiges Fahrrad? „Unsicherheiten und Unwissen sind sehr häufige Gründe für Menschen aus dem Ausland, in Deutschland auf das Fahrrad als Verkehrsmittel zu verzichten. Oft zentralere, als kulturelle Hürden oder Ablehnung“ so die projektverantwortliche Psychologin Lisa-Marie Schaefer.

Auf diese Probleme haben bereits zahlreiche Privatpersonen, Institutionen und Vereine in Deutschland reagiert und Fahrradkurse speziell für Migrant/innen ins Leben gerufen. Das durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans geförderte Projekt „IntegRADtion“ geht nun einen Schritt weiter und untersucht die tatsächlichen Hürden und Chancen von Integration in die Fahrradmobilität wissenschaftlich. Dafür wurden bereits Interviews mit Menschen der Zielgruppe durchgeführt und ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in einer bundesweiten Onlinebefragung noch einmal zur Diskussion gestellt. „Dafür ist es sehr wichtig, dass möglichst viele Menschen der ersten Migrantengeneration an der Befragung teilnehmen.“ so Lisa-Marie Schaefer. „Daher bieten wir die Befragung neben Deutsch auch auf Englisch, Arabisch, Russisch und Türkisch an.“ Da eine Befragung in dieser Form auch unter Deutschen noch nicht durchgeführt wurde, sind auch Menschen ohne eigene Migrationserfahrung eingeladen teilzunehmen.

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