Mobilität: Projekte

Umfrage zu E-Tickets in Berlin

Umfrage zu E-Tickets
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Forschungsprojekt VERS veröffentlicht Empfehlungen zu digitalen Innovationen im Berliner ÖPNV

Wer kennt das nicht? In einer Minute kommt die Bahn und man braucht noch ein Ticket. Mit einem Fahrschein vom Automaten ist das kaum zu schaffen. Doch mit welchem Ticket wollen wir dann in Zukunft U- und S-Bahn fahren? Bieten Smartphone oder Chipkarte eine gute Alternative? Und was braucht es für die Einführung eines digitalen Verkehrszugangs in Berlin? Das hat das Forschungsprojekt VERS (VERkehrszugangsSysteme) seit September 2015 untersucht. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Laut einer Fahrgastbefragung von rund 1200 Fahrgästen, stehen 61% der Bürger technischen Innovationen durchaus aufgeschlossen gegenüber. Die Teilnehmer eines anschließenden Bürgerbeteiligungsverfahrens favorisierten anonyme und aufladbare Chipkarten als Tickets. Wichtig war einer Mehrheit, dass es zusätzlich aber auch andere Ticketarten wie zum Beispiel Tickets auf dem Smartphone oder auch weiterhin das gute alte Papierticket gibt. Ganz oben auf der Wunschliste der Fahrgäste steht zudem, dass der Zugang zum Berliner Nahverkehr weiterhin ohne Zugangsbarrieren auskommt sowie technisch zuverlässig, kompatibel mit zukünftigen Technologien und anschlussfähig an andere Systeme sein sollte, beispielsweise an das der Deutschen Bahn.

Die Beteiligten des Forschungsprojekts kommen durch ihre Ergebnisse zum Schluss, dass ein Verkehrszugang mit digitalen Technologien aus Sicht der Nutzer durchaus begrüßt wird, jedoch auch die vorhandenen Bedenken der Fahrgäste (z.B. zum Datenschutz oder der Reaktion bei Systemausfällen) beachtet werden müssten. Dazu formulieren sie in einem Papier elf konkrete Handlungsempfehlungen, um die Digitalisierung seitens der Verkehrswirtschaft und der Verkehrspolitik weiter nutzerorientiert voranzubringen.

Ziel des Projekts VERS war es, herausfinden, welche Einstellungen und Bedenken die Fahrgäste gegenüber dem Einsatz digitaler Technologien im öffentlichen Nahverkehr haben und wie dieser einfacher, bequemer und nutzergerecht gestaltet werden kann. Die direkte Beteiligung von Bürgern an der Entwicklung neuer Ansätze – unter anderem mit einer zweitägigen Planungszellen-Veranstaltung und einem mehrwöchigen Online-Dialog – bildete dabei einen zentralen Bestandteil des Projektes.

VERS ist ein gemeinsames Projekt der TU Berlin, des nexus Instituts und von Wissenschaft im Dialog (WiD). Es wurde im Rahmen der Innovations- und Technikanalyse (ITA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Alle Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Forschungsprojekts stehen online im Strategiepapier „Zukunftsticket Berlin: Empfehlungen für einen innovativen Verkehrszugang zum Berliner ÖPNV“.

www.zukunftsticket.berlin