Mobilität: Projekte

Bosch-Vision: Urbane Mobilität ohne Emissionen, Stress, Unfälle

Smart City-Projekt Tianjin
Smart City-Projekt Tianjin. © Bosch Mobility Solutions

Technische Lösungen für mehr Lebensqualität in Städten

Mobilitätsdienstleister für Metropolen zu werden, ist die aktuelle Bosch-Vision. Das Unternehmen will künftig verstärkt Lösungen für die Mobilität in vernetzten und damit intelligenten Städten entwickeln und anbieten.

Der Bedarf an smarten Mobilitätskonzepten für das urbane Umfeld steigt weltweit rapide. Großstädte auf der ganzen Welt platzen aus allen Nähten. Vielerorts droht der Verkehrskollaps. Immer mehr Menschen ziehen wieder bzw. leben künftig in Städten. 2050 wird es weltweit mehr als sechs Milliarden Großstadt-Einwohner geben, doppelt so viele wie heute. Der urbane Verkehr wird sich bis dahin verdreifachen. 2050 sollen rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in Metropolen leben.

Mit anhaltender Urbanisierung nehmen auch die Probleme zu: Immer mehr Menschen auf engem Raum, das bedeutet auch mehr Verkehr und damit mehr Umweltbelastung, weniger Grünflächen, mehr Lärm und mehr Zeitverlust im Straßenverkehr. „Bosch kann mit technischen Lösungen zu mehr Lebensqualität in Metropolen und Megacities beitragen. Wesentlicher Hebel dazu ist die emissionsfreie, stressfreie und unfallfreie Mobilität“, benennt Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions, die aktuelle Bosch-Vision.

Auch geschäftlich sind Smart Cities ein Wachstumsfeld für das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen. Der Smart-City-Markt wird bereits bis 2020 jährlich um 19% wachsen, auf ein Volumen von 700 Mrd. Euro. In bereichsübergreifenden Projekten hat Bosch innerhalb der letzten zwei Jahre seinen Umsatz in diesem Sektor bereits verdoppelt.

Heute: Volle Straßen und schlechte Luft

Lange Parkplatzsuche, ineffiziente Warenfeinverteilung und Überfüllung der Straßen durch Individualverkehr – all das sind Mobilitätsprobleme, die schon heute den Alltag in vielen Großstädten prägen. „Großstädter kennen es nicht anders – die Straßen sind voll. Es geht nicht voran. Es ist höchste Zeit, die Möglichkeiten der Vernetzung zu nutzen, um den Stadtverkehr intelligent zu machen“, so Bulander.

In Zukunft funktioniert keine Millionenstadt ohne intelligenten Verkehr und eine neue Form der Mobilität. Bulander: „Der Weg führt von der autogerechten Stadt hin zu einer smarten und intermodalen Mobilität – für ein besseres Vorankommen, für bessere Luft.“

Bosch-Vision für urbane Mobilität

Die Bosch-Vision für urbane Mobilität. © Bosch Mobility Solutions

Bosch-Vision für Morgen: Emissionsfreie, stressfreie und unfallfreie Mobilität

Für Bosch steht dabei der stressfreie Weg von A nach B im Fokus. Um das selbst in einer hektischen Großstadt zu ermöglichen, müssen öffentliche Verkehrsmittel, Autos, selbstfahrende Sharing- und Lieferfahrzeuge sowie andere Verkehrsträger nahtlos vernetzt sein. Kurzum: Es braucht eine Vernetzung von allem, was sich in der Stadt bewegt. „Intermodale Mobilitätsangebote, die für Nutzer mit wenigen Klicks buchbar sind, werden wesentlich zur Reduzierung von Stau- und Verkehrsbelastungen beitragen.“

Die zunehmende Automatisierung des städtischen Verkehrs wird auch zu mehr Sicherheit und damit weniger Unfällen beitragen. Bereits heute bietet Bosch mit der Motorradstabilitätskontrolle MSC eine Art ESP für Motorräder. Auch die kürzlich vorgestellte Weltneuheit ABS für eBikes kann ein wichtiger Lebensretter sein. „Die Vernetzung von Autos, Zweirädern und anderen Verkehrsteilnehmer sowie der Infrastruktur kann helfen, Unfälle zu vermeiden, und rettet damit Leben. Gerade in sich entwickelnden Märkten leben beispielsweise Zweiradfahrer gefährlich“, sagt Bulander. So hat Bosch beispielsweise einen digitalen Schutzschild für Motorradfahrer entwickelt. Auch der automatische Notruf eCall, speziell für Motorräder, kann im Ernstfall Menschenleben retten.

Elektromobilität und Verbrennungsmotor für mehr Luftqualität

Gerade in Metropolen bleibt Luftqualität ein wichtiges Thema. Deshalb verfolgt Bosch das Ziel eines emissionsarmen Verkehrs. „Sowohl die Elektromobilität als auch der Verbrennungsmotor sind in Städten der Zukunft ein Teil der Lösung“, sagt Bulander. Schon heute ist Bosch mit seinem eBike-Geschäft Marktführer beim Antrieb für das erfolgreichste Elektrofahrzeug der Welt. Auf chinesischen Straßen fahren mehr als 200 Millionen Elektroroller, ein Teil davon mit Bosch-Antrieb.

Für leichte Elektrofahrzeuge mit zwei, drei oder vier Rädern hat Bosch ein kompaktes Antriebssystem entwickelt, welches sowohl Zweiräder wie die E-Schwalbe als auch kleine Fahrzeuge wie den e.Go antreiben kann. Auch die Paketauslieferung wird in Großstädten zunehmend elektrisch. Dies zeigt die Deutsche Post schon heute mit dem Streetscooter, der mit Antriebskomponenten von Bosch unterwegs ist. Neben der Forcierung der Elektromobilität in allen Fahrzeugklassen und -segmenten arbeitet das Unternehmen an der weiteren Optimierung des Verbrennungsmotors. Rund die Hälfte seines Forschungs- und Entwicklungsetats wendet Bosch für Umwelt- und Ressourcenschonung auf. Insgesamt sind dies rund 3,5 Milliarden Euro.

Komplettanbieter für Smart Cities

Schon jetzt verfolgt Bosch weltweit 14 Leitprojekte mit vernetzten Städten. Dazu zählen Stadtprojekte in Singapur, San Francisco, Berlin und Hamburg. Sieben Projekte schließen Lösungen für urbane Mobilität mit ein. Dazu gehören neben vernetztem Parken und Flottenmanagement auch E-Mobilität und intermodaler Transport. Den neuesten Kooperationsvertrag schloss Bosch vor kurzem mit der chinesischen Stadt Tianjin. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Hafenstadt zur intelligenten Stadt umzurüsten.

Bei der Entwicklung hin zum Dienstleister für urbane Mobilität profitiert das Unternehmen sowohl von seiner technischen Expertise als weltgrößter Automobilzulieferer, als auch von seiner wirtschaftlichen Stärke: Der Unternehmensbereich Mobility Solutions erzielte 2016 mit weltweit 227.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 43,9 Mrd. Euro. Im laufenden Jahr wird das Wachstum der Mobilitätssparte der Bosch-Gruppe voraussichtlich bei sieben Prozent liegen. Dieser Wert liegt knapp dreimal so hoch wie das Plus der weltweiten Automobilproduktion. Im Jahresverlauf will Bosch auch Forschung und Entwicklung des Bereichs Mobility Solutions stärken. Ende 2017 sollen dort 48.000 Mitarbeiter forschen und entwickeln, rund 4.000 mehr als zu Jahresbeginn.

Weitere Informationen:
www.bosch-urban-mobility.de