Stadtraum

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das urbane Leben

Auswirkungen der Corona-Pandemie
© MichaelGaida auf Pixabay

Publikationen des vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. – zeigen die Auswirkungen der Pandemie auf die Stadtgesellschaft

Der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. hat sich in mehreren Publikationen den Auswirkungen der Corona-Pandemie gewidmet und bündelt die Texte auf einer Webseite. Dabei nimmt der Verband die Perspektiven der vhw-Forschungscluster „Lokale Demokratie“, „Urbaner Wandel“, „Wohnen“ und „Digitalisierung“ ein. Die Fragestellungen, die bislang bearbeitet wurden, betreffen Nachbarschaft und Quartier, digitale Bürgerbeteiligung und Kriseninnovationen sowie Entwicklungen auf dem Wohnimmobilienmarkt. Zudem standen zuletzt die Lebenswelten Geflüchteter im Kontext von Covid-19 im Fokus.

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind divers und es zeigt sich, dass auch die Maßnahmen zur Krisenbewältigung mitunter langfristige Folgen haben werden. In werkSTADT Nr. 46 „Ich habe alle Worte vergessen. Veränderte Lebenswelten von Geflüchteten in Zeiten von Covid-19“ stehen Menschen mit Fluchtgeschichte sowie Neuzuwandererinnen und -zuwanderer aus Kriegs- und Krisengebieten im Mittelpunkt. Wie wirken sich die pandemiebedingten Einschränkungen auf ihr individuelles und familiäres Alltagsleben aus und was macht ihnen dabei zu schaffen? Wie erleben sie die Veränderung ihrer gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten und welche neuen Herausforderungen gilt es zu bewältigen?

Die Publikation „Corona und Wohnen. Mieten, Preise, neue Lasten: Der (Wohn-) Immobilienmarkt“ (werkSTADT Nr. 44) von Fabian Rohland und Bernd Hallenberg widmet sich einem ganz konkreten Aspekt der Corona-Krise: Der Beitrag stellt wesentliche Zusammenhänge zwischen der Corona-Pandemie und den Wohnimmobilienmärkten dar und zeigt Prognosen von Wohnungsmarktexperten auf.

„Da geht was – aber bleibt es auch?“ fragt Dr. Anna Becker in werkSTADT Nr. 42 und diskutiert digitale Kriseninnovationen in Verwaltung, lokaler Demokratie und Zivilgesellschaft. Leisten die digitalen Kriseninnovationen einen nachhaltigen Beitrag für bestehende strukturelle Defizite und welche gesellschaftlichen Folgewirkungen sind daraus zu erwarten? Die werkSTADT Nr. 43 widmet sich einem ganz konkreten Aspekt digitaler Kriseninnovation: Dr. Thomas Kuder ordnet in „Corona und der steinige Weg zur digitalen Beteiligung“ das Planungssicherungsgesetz (PlanSiG) im Kontext der digitalen Spaltung der Gesellschaft ein und leitet Schlussfolgerungen für den Weg zur digitalen Bürgerbeteiligung ab. Es zeige sich, so Thomas Kuder, dass es einen signifikanten gesellschaftlichen Bedarf gibt das neue PlanSiG – sofern es über die nächsten Monate hinaus weiterentwickelt wird und eine dauerhafte Bedeutung erlangt – durch entsprechende analoge und digitale Ergänzungsangebote und Fördermaßnahmen begleitend zu unterstützen.

Die eingangs zitierte Metapher des Röntgengeräts stammt aus werkSTADT Nr. 40, die Dr. Olaf Schnur, wissenschaftlicher Leiter des vhw e. V., bereits Anfang April zu den Auswirkungen der Pandemie auf Nachbarschaft verfasst hat („Kiez und Corona. Nachbarschaft im Krisen-Modus – ein Kommentar“). Der Stress, den die Corona-Krise hervorruft, so Olaf Schnur, zeigt sich im Mikro-Umfeld jedes Einzelnen, verhilft der Rolle des Nachbarn oder der Nachbarin zu neuer Bedeutung und beeinflusst die Praktiken des Zusammenlebens im Kiez. Es ist eine Sondersituation – was aber auch nach der Rückkehr zur Normalität bleiben wird, so Schnur, ist eine Röntgenaufnahme unserer Stadtgesellschaften: Sie lässt uns unter die Oberfläche blicken und zeigt auf, welche Verfassung Stadtgesellschaften derzeit haben.

Alle Publikationen sind kostenfrei herunterzuladen unter www.vhw.de