Stadtraum: Forschung

Einfamilienhaus in der Krise?

Einfamilienhaus in der Krise?
Wird es solche Straßennamen auch in Zukunft noch geben? © H. Hensel/IÖR-Media

Transfer-Konferenz informiert Praxis über Forschungsergebnisse zum Einfamilienhaus

Seit Generationen ist das Wohnen im eigenen Haus ein von vielen gehegter Traum. Doch was wird aus diesem Wohnideal in Zeiten von Finanzkrisen, Mobilitätsdruck und demografischem Wandel? Unter Leitung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) hat ein interdisziplinäres Forschungsteam untersucht, welche Herausforderungen auf das Immobilienmarkt-Segment Einfamilienhaus zukommen. Am 29. November präsentieren die Forschenden im Bildungs- und Kulturzentrum „Haus am Dom“ in Frankfurt am Main Akteuren der Praxis ihre Ergebnisse.

Wie sieht die Zukunft des Einfamilienhauses aus? Welche Entwicklung wird dieses Immobilienmarkt-Segment in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nehmen? Was passiert zum Beispiel, wenn die Zahl der Haushalte sinkt, sich Familienstrukturen ändern, wenn junge Leute auf dem Arbeitsmarkt flexibel sein und häufig den Wohnort wechseln müssen? Wie wirkt sich ein Preisverfall am Immobilienmarkt in Randlagen aus, der einerseits dazu führt, dass sich das Wohneigentum als wichtiger Teil der Altersvorsorge nicht mehr rechnet. Der aber andererseits begünstigt, dass sich auch Menschen ein Haus kaufen können, deren Einkommen bisher dafür nicht ausreichte.

Im Projekt „Homes-uP – Single Family Homes under Pressure?“ sind Forschende von fünf wissenschaftlichen Einrichtungen diesen und weiteren Fragen nachgegangen. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen präsentieren sie nun Akteuren der Praxis. Welche Herausforderungen ergeben sich langfristig aus den künftigen Entwicklungen des Einfamilienhauses für Bürgermeister, Stadtplaner, Makler, Architekten, Hausbesitzer und andere Akteure in diesem Immobilienmarkt-Segment?

Auf der Basis ihrer Untersuchungen haben die Forschenden Handlungsempfehlungen entwickelt. Außerdem stellen sie verschiedene Szenarien vor, die aufzeigen, wie die Zukunft von Einfamilienhausgebieten in 30 Jahren aussehen könnte. Fallbeispiele aus der Praxis werden bei der Transfer-Konferenz am 29. November in Frankfurt am Main (Bildungs- und Kulturzentrum „Haus am Dom“) ebenfalls präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung bis 15.11.2017 ist erforderlich.

Hinweis für Mitglieder der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH): Mitglieder der AKH können mit der Teilnahme an der Fachtagung sechs Fortbildungspunkte erwerben.

Weitere Informationen:
Informationen zur Konferenz und Online-Anmeldung  |

Projekt-Website


Hintergrund

Das Projekt „Homes-uP – Single Family Homes under Pressure“ untersucht unter Leitung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) gemeinsam mit deutschen und internationalen Partnern Entwicklungen in einem der wichtigsten Immobilienmarktsegmente. Das Projekt erhält eine dreijährige Förderung im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbes/Förderlinie 2 „Nationale und internationale Vernetzung“. Zu den deutschen Forschungspartnern gehören: das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung – ifo Dresden, das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW). Internationale Kooperationspartner sind: die Saxion University of Applied Sciences (Niederlande), die Nagoya University (Japan), The Ohio State University (USA) und die University of St. Andrews (Schottland).