Stadtraum

Gründach-Forum Bremen: Dachbegrünung ist Klimavorsorge

Bündnis Grünes Bremen
Bündnis Grünes Bremen. - Veranstalter des Bremer Gründach-Forums 2019 (v.l.): Ulf Jacob (Bündnis Grünes Bremen), Dr. Gunter Mann (BuGG), Katrin Schäfer (SKUMS), Martin Schmidt (VGL) und Bernd Schneider (SKUMS)

In Bremen soll ein Förderprogramm zu Dachbegrünung und Gründachkataster aufgelegt werden, um das Stadtklima zu verbessern

Die Auswirkungen des Klimawandels und notwendige Gegenmaßnahmen standen im Mittelpunkt des Gründach-Forums 2019, das am 26. November im Grünen Science Center Botanika in Bremen stattfand. Es wurde veranstaltet vom Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) und der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) in Kooperation mit dem Bündnis Grünes Bremen, der Bremer Umwelt Beratung und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Niedersachsen-Bremen.

Über 100 Teilnehmer diskutierten die Möglichkeiten der städtischen Begrünung und den Ausbau von Gründächern im urbanen Raum. „Wir brauchen ein Programm zur Stadtklimavorsorge in Bremen“, forderte Ulf Jacob, Sprecher des Bündnis Grünes Bremen. Versiegelte Oberflächen – die Haut unserer Städte – müssten vermehr bepflanzt werden, um die Folgen der Erderwärmung wie Überhitzung und Starkregen abzumildern. Denn grüne Dächer und Fassaden wirken wie eine Klimaanlage, kühlen und isolieren Häuser, schaffen ein besseres Wohnklima, verlängern sogar die Haltbarkeit eines Daches und bieten nicht zuletzt neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Förderprogramm Dachbegrünung und Gründachkataster geplant

Die Lufttemperatur ist in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad angestiegen. Das belegt der neue Bericht der Bundesregierung, der vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt vorgelegt wurde. Für Bremen und Niedersachsen beträgt der Temperaturanstieg laut aktuellen Zahlen des Deutschen Wetterdienstes in diesem Zeitraum sogar 1,6 Grad. Katrin Schäfer, Projektkoordinatorin der Bremer Klimaanpassungsstrategie kündigte als Vertreterin der SKUMS jetzt an, dass die Stadt ein neues Förderprogramm zur Dachbegrünung auflegen und ein sogenanntes Gründachkataster erstellen will. Bremen hatte die Förderung in der letzten Legislaturperiode stark gekürzt. Über das neue Programm sollen bis zu 30 Prozent der Kosten für ein Gründach übernommen werden. Mit dem Gründachkataster können sämtliche Dachflächen, die sich für eine Begrünung eignen, schnell und einfach identifiziert werden, hofft das Bremer Umweltressort.

„Das sind gute Schritte hin zu einem besseren Stadtklima“, so Jacob. Notwendig sei allerdings auch, die bestehenden Ausnahmen für Gewerbegebiete und Reihenhäuser bei der Verpflichtung zur Anlage von Gründächern wieder zurück zu nehmen, denn insbesondere die großen Gewerbedachflächen müssten grüner werden.

GPP/Bündnis Grünes Bremen

Weitere Informationen:
www.gruenes-bremen.de


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