Im Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung neue Impulse. Mit dem Programm „Stadtklima im Wandel“ soll Forschung zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas unterstützt werden. Dazu sollen digitale Modelle gefördert werden, die alle relevanten Umweltparameter im gesamten Stadtgebiet abbilden und so von Praktikern für die Stadtplanung genutzt werden können. „Städtische Ballungsräume reagieren besonders sensibel auf Klimaveränderungen wie auf ausgedehnte Hitzeperioden, starke Unwetter oder Hochwasser“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „mso wichtiger ist es, handfeste Modelle zu entwickeln, die in der Praxis das Stadtklima und das Leben der Stadtbewohner verbessern helfen. Die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger ist dabei ein entscheidender Faktor.“
Bisher fehlen Modelle, die in der Lage sind, mit hoher Auflösung klar definierte Aussagen zu Klimaveränderungen und zu treffen und diese für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzusetzen. Das neue Modell soll in der Lage sein, das Klima der Stadt und seine Veränderungen zu simulieren. Das gesamte Gebiet von Städten in einer Größenordnung von Stuttgart bis Berlin soll dabei in einem Raster mit Gitternetzweiten analysiert werden, die kleiner als 10 Meter sind. Um das Stadtklimamodell in die Praxis einfließen zu lassen und nutzerorientiert zu gestalten, werden die zukünftigen Anwender von Anfang an in die Entwicklung einbezogen.
Auch eine zweite BMBF-Fördermaßnahme zum Thema „Transformation urbaner Räume“ richtet sich an Kommunen und Wissenschaftler, die mit engagierten und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern an Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung arbeiten wollen. Beispiel dafür ist das „urban gardening“, bei dem kleine Grünflächen in der Stadt für den Anbau von Gemüse genutzt werden. Ein weiteres Thema sind die Chancen und Herausforderungen, die sich durch soziokulturellen Wandel in Stadtquartieren ergeben – etwa durch Zuwanderung oder demografischen Wandel. Unterstützt werden auch Reallabore zur wissenschaftlichen Unterstützung von Nachhaltigkeitsprojekten der Städte – zum Beispiel im Bereich der Mobilität, der nachhaltigen Ernährung, der Verbesserung von Luftqualität oder Verminderung von Lärmbelastung oder der nachhaltigen Nutzung von Flächen in den Städten.
Diese mit insgesamt 24 Millionen Euro geförderten Initiativen folgen aus den Empfehlungen der zur Eröffnung des Wissenschaftsjahres am 19. Februar von Experten vorgelegten Innovationsagenda „Zukunftsstadt“. Das Wissenschaftsjahr 2015 setzt darauf, dass zukünftig gerade von Städten Impulse und Ideen für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften ausgehen werden. Im Zentrum steht dabei ein intensiver Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Bürgern.
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