Stadtraum

Produktion in der Stadt

Produktion in der Stadt
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Institut Arbeit und Technik startet bundesweite Kommunalbefragung zur Produktion in der Stadt

Nach Jahren der Trennung von Wohnen und Arbeiten geriet die Produktion in der Stadt aus dem Blickfeld, wurde aus den Städten ausgelagert. Angestoßen durch veränderte Produktionsweisen und neue Möglichkeiten der Nutzungsmischung wird aktuell intensiv über die produktive Stadt diskutiert. Noch fehlen bundesweite Untersuchungen und Datenanalysen, insbesondere in Bezug auf Beschäftigungseffekte und räumliche Differenzierungen.

Forschung zur Produktion in der Stadt

Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) führt das Institut Arbeit und Technik (IAT) aus Gelsenkirchen in Kooperation mit dem Labor für urbane Orte und Prozesse in Stuttgart, der Hochschule Bochum und dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung Nürnberg (IAB) das Forschungsprojekt „Neue Räume für die Produktive Stadt“ durch. Das Projekt fragt nach der Bedeutung der urbanen Produktion in deutschen Städten und Gemeinden. Kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus dem Amt des/der (Ober-)Bürgermeister/in, der Stadtentwicklung/-planung und der Wirtschaftsförderung werden gebeten, sich an der Befragung zu beteiligen.

Link zur Umfrage

Die Umfrage wird etwa 30 Minuten in Anspruch nehmen. Eine Teilnahme ist bis zum 31.03.2022 erbeten. Mehrfache Rückmeldungen aus einer Kommune sind möglich. Bei Interesse können die Ergebnisse der Befragung im Nachgang abgefragt werden.

Weitere Informationen:
Mehr Informationen zum Gesamtprojekt


Definition „urbane Produktion“

Urbane Produktion ist ein wesentlicher Bestandteil der produktiven Stadt. Sie wird im Folgenden verstanden als:
die Herstellung und Bearbeitung von materiellen Gütern in dicht besiedelten Gebieten, die häufig lokale Ressourcen und lokal eingebettete Wertschöpfungsketten nutzt. Die Betriebe agieren dabei (gemein-/eigen-)wirtschaftlich.

Erscheinungsformen urbaner Produktion können urbane Fabriken und urbane Manufakturen inklusive Handwerk und urbane Landwirtschaft sein.

  • Urbane Fabriken sind integrierte Fabrikstandorte, Werke, oder (Traditions-)Betriebe in der Stadt, etwa Brauereien, Großbäckereien, Süßwarenhersteller oder Maschinenbaubetriebe. Beispiele für urbane Fabriken sind Manner (Wien), WITTENSTEIN SE (Stuttgart-Fellbach), Lindt (Aachen), Bochumer Verein (Bochum) oder die Ganter Brauerei (Freiburg).
  • Urbane Manufakturen sind Handwerksbetriebe, das Baugewerbe und Reparaturbetriebe wie Änderungsschneidereien, kleinere Bäckereien, Metzgereien, Eismanufakturen, Konditoreien, Schuster, Tischlereien, Seifenmanufakturen, Orthopädieschuhtechnikerinnen und -techniker oder Musikinstrumentenbauerinnen und -bauer. Beispiele hierfür sind Pottmühle Biomanufaktur (Herne), Grubenhelden (Gladbeck), Gläserne Bäckerei Schmidt (Karlsruhe), ExRotaprint (Berlin) oder Hafenkäserei (Münster).
  • Urbane Landwirtschaftsbetriebe sind Gärtnereien, landwirtschaftliche Betriebe, solidarische Landwirtschaften, Pilzfarmen oder auch Dachfarmen. Beispiele hierfür sind Hut & Stiel (Wien), Dachgewächshaus Jobcenter Oberhausen oder Champignon Urbain (Nantes).

(BBSR)