Schon jetzt sind die Folgen des Klimawandels dramatisch spürbar. Eindrücklich gezeigt hat das die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in der Pfalz im Sommer letzten Jahres. Klar ist: Hochwasser, Überflutungen und Starkregen nehmen ebenso wie Dürren und Hitzeperioden an Intensität und Häufigkeit zu. Wie sich Städte und Kommunen vor kommenden Katastrophen wappnen und eine wasserbewusste Entwicklung nach dem Prinzip der sogenannten Schwammstadt vorantreiben können, präsentiert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) anhand von geförderten Best-Practice-Projekten ab heute (30. Mai) bei der Weltleitmesse für Umwelttechnologien (IFAT) in München.
Hochwasserschäden vermeiden und Wasser speichern
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft verzeichnete im Jahr 2021 Schäden in Höhe von rund 12,5 Milliarden Euro an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen. Noch nie hätten Naturgefahren in Deutschland seit Beginn der Statistik so hohe Schäden verursacht. „Die Klimakrise macht Anpassungen und Strategien für ein kluges Wassermanagement im besiedelten Raum dringend erforderlich“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Einerseits seien Starkregenfälle und Überflutungen eine große Herausforderung, andererseits werden zunehmend Trockenheit und urbane Hitzestaus zu Gefahren. „Vorbeugender Hochwasserschutz muss mit dem Rückhalt des Wassers in der Stadt zusammengedacht werden“, so Bonde. Der Grundgedanke: Hochwasserschäden vermeiden sowie Wasser zurückhalten, zwischenspeichern und bei Hitze und Trockenheit wieder abgeben. Morgen, am 31. Mai, gibt die DBU zusammen mit dem Zentrum Klimaanpassung des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) und der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker beim IFAT-Forum von 15 bis 15:45 Uhr Einblicke in eine wasserbewusste Stadtentwicklung nach dem Prinzip der Schwammstadt: Ein Konzept, bei dem Regenwasser in Städten lokal aufgenommen und gespeichert wird, anstatt es abzuleiten. Am DBU-Messestand bei der IFAT werden zudem folgende Best-Practice-Projekte vorgestellt.
Tipps für kommunale Überflutungsvorsorge
Um Städte und Gemeinden bei der kommunalen Überflutungsvorsorge zu unterstützen, hat die DBU das Projekt „Planer im Dialog“ des difu gefördert. Ausgewählte Kommunen erhielten konkrete Tipps, wie sie Strukturen, Prozesse und Methoden einführen und optimieren können, um sich besser gegen Schäden durch Starkregen zu schützen. Mehr dazu zeigt die DBU gemeinsam mit dem Zentrum Klimaanpassung am Messestand und hier: https://www.dbu.de/@KommunaleÜberflutungsvorsorge.
Wasserbewusste Stadtentwicklung
Statt Regenwasser aus Siedlungsgebieten abzuleiten, wird zunehmend auf dessen Versickern, Auffangen und Zurückhalten gesetzt. Wie der Zustand des Abwassernetzes über eine Sensorplattform überwacht werden kann, um etwa bei starken Regenfällen das Wasser abzupumpen und ein Überlaufen von Gewässern zu vermeiden, zeigen Experten der Ingenieurgesellschaft am DBU-Stand bei der IFAT. Mehr dazu hier: https://www.dbu.de/@WasserbewussteStadtentwicklung.
Grüne Schwammstadt
In einem Wohnquartier in Mannheim wird das aus Duschen, Badewannen und Spültischen stammende und nur leicht verschmutzte Abwasser gesammelt, gereinigt und als sogenanntes Servicewasser für die WC-Spülung und Waschmaschinen erneut genutzt. Der Überschuss des Servicewassers soll die Grünanlagen und den Baumbestand rund um die Wohnanlage über ein integriertes Bewässerungssystem dauerhaft mit Wasser versorgen. Mehr dazu hier: https://www.dbu.de/@GrüneSchwammstadt.
SmartCity-Sensor zur Feuchtigkeitsüberwachung
Bäume spielen eine wesentliche Rolle für Klima und Lebensqualität in der Stadt. Doch Wasserknappheit macht die Anpflanzung immer schwieriger. Ob genug Wasser an die Wurzeln kommt, kann durch ein System zur professionellen Feuchtigkeitsüberwachung von Straßenbäumen und Stadtbegrünung überprüft werden. Es ist für aktuelle SmartCity-Konzepte optimiert, die mittels Digitalisierung die Städte effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher machen sollen. Mehr dazu hier: https://www.dbu.de/@SmartCity-Sensor.
Baumwurzeln und Fernwärmeleitungen
Ein weiteres Problem: Baumwurzeln und unterirdisch verlegte Leitungen zum Beispiel für Fernwärme können sich aufgrund des geringen Platzes im urbanen Erdreich gegenseitig beeinflussen. Welche Möglichkeiten es gibt, um den Leitungsgraben vor Wurzeleinwuchs zu schützen, ist beim DBU-Messestand zu erfahren oder hier: https://www.dbu.de/@Fernwärme.