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Städte müssen nachhaltiger und resilienter gebaut werden

Städte müssen nachhaltiger und resilienter gebaut werden
© Hans Linde auf Pixabay

Nachhaltige Städte fordert die Bayerische Ingenieurekammer-Bau anlässlich des von der UN ausgerufenen Weltstädtetages am 31. Oktober

Der Welttag der Städte wurde 2014 von der UN eingeführt als Aufruf an alle Staaten, Gemeinden und Stadtbewohner, sich gemeinsam für nachhaltige Strategien für Städte einzusetzen. Zwei zentrale Hebel für eine nachhaltige Stadtentwicklung sieht Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau: „Wir müssen Städte nach dem Prinzip Schwammstadt errichten und wir müssen entsiegeln statt versiegeln.“

Als Schwammstadt bezeichnet man eine Stadt, sie so gebaut ist, dass sie Wasser wie ein Schwamm aufnehmen und dann langsam wieder abgeben kann. Schwammstädte sind resilienter gegen stärkere Regenfälle, weil sie das Wasser gut speichern können. Gleichzeitig überhitzen die Städte in heißen Sommern nicht so stark, weil das gespeicherte Wasser und die Verdunstung zur Abkühlung beitragen. Dach- und Fassadenbegrünung sind wichtige Eckpfeiler von Schwammstädten.

Von hoher Bedeutung ist auch die Entsiegelung der Städte: „Gerade in Großstädten sind viel zu viele Flächen versiegelt. Dadurch fehlt Raum für Begrünung, die wir für ein gutes Stadtklima und die Biodiversität brauchen. Der Boden kann nur begrenzt Wasser aufnehmen, was schnell zu Überflutungen führen kann. Auch hohen Temperaturen können versiegelte Städte kaum etwas entgegensetzen“, erklärt Prof. Gebbeken und fordert: „Jede Anstrengung, Fläche zu entsiegeln und multifunktional zu nutzen, sollte belohnt werden. Das fängt schon im Kleinen an, z.B. bei Privatleuten, die auf Steingärten verzichten und stattdessen auf viel Grün setzen.“

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau setzt sich schon länger intensiv für mehr Nachhaltigkeit am Bau ein. Bereits vor einem Jahr überreichte die Kammer gemeinsam mit weiteren starken Partnern aus der bayerischen Baubranche konkrete Vorschläge für ein klimaneutrales Bayern an das Bauministerium. Im aktuellen Koalitionsvertrag bekennen sich die Regierungsparteien zu diesem Vorhaben: „An unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 halten wir fest“, heißt es dort.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Klimaneutralität Bayerns weiterhin oben auf der Agenda der Staatsregierung steht. Diesen Worten müssen nun dringend Taten folgen. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau unterstützt gerne mit ihrer fachlichen Expertise. Die ökologische Transformation unseres Landes müssen wir in Einheit mit einer digitalen Transformation denken und anpacken“, so Gebbeken. „Digitale Transformation ist aber weit mehr als der digitale Bauantrag, den perspektivisch alle Bauämter anbieten sollen. Echte Transformation meint, die Dinge anderes zu denken und anzupacken. Ein digitaler Zwilling aller Bauwerke oder digitale Gebäude- und Materialkataster müssen selbstverständlich werden. Hier gibt es noch viel zu viel ungenutztes Potential“, findet der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.

Die Kammer schult ihre Mitglieder und weitere Akteure des Bauwesens umfassend im Rahmen ihrer großen Weiterbildungsoffensive „Sustainable Bavaria“.

Positionen zur Nachhaltigkeit