Stadtraum

Studierende analysieren den Einzelhandel der Stadt Limburg

Altstadt von Limburg
Limburg – Altstadt mit Straßencafes. © Franzfoto (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bischofsplatz_3-9_Limburg_-_Altstadt_mit_Straßencafes.jpg), „Bischofsplatz 3-9 Limburg - Altstadt mit Straßencafes“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

Das Kaufverhalten von junger und älterer Kundschaft ist sehr unterschiedlich

Im Rahmen eines Marketing-Praxisprojektes haben elf Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz den Einzelhandel der Stadt Limburg analysiert. Dabei wurde die Sicht der Konsumenten als auch der Einzelhändler widergespiegelt. Die Umfrage hatte das Ziel, die aktuelle Lage des Einzelhandels in Limburg einzuschätzen sowie den Wettbewerb zu den angrenzenden Einkaufsmetropolen Frankfurt, Wiesbaden und Mainz aufzugreifen. Des Weiteren wurde auch das Online-Einkaufsverhalten der Limburger Bürger berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Umfrage, die von Ende November bis Anfang Dezember 2015 in der Limburger Innenstadt durchgeführt wurde, stellten nun die Studierenden der Öffentlichkeit vor. Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, sowie Sandra Köster vom Stadtmarketing, empfingen die angehenden Wirtschaftswissenschaftler im Limburger Rathaus.

Die Analyse brachte hervor dass, es eine große Abweichung des Kaufverhaltens zwischen der jungen und der älteren Kundschaft gibt. 45,7 % der befragten Konsumenten würden häufiger in Limburg einkaufen, wenn die Produktauswahl verbessert würde. Vor allem junge Leute sind mit dem Angebot nicht zufrieden, insbesondere bei Bekleidung und Sportartikeln. Sie finden auch, dass das angrenzende Outlet-Center in Montabaur keine Shopping-Alternative darstellt.

Dem älteren Publikum fehlen im Angebot Möbel, Einrichtungsgegenstände, Glas, Porzellan, Keramik und Hausrat. Ein weiteres Manko sind die Öffnungszeiten sowie fehlende und kostenfreie Parkplätze.

Die Studierenden analysierten und schlugen Lösungen wie Kernöffnungszeiten oder die Einführung eines langen Donnerstags vor. Bezüglich der Parksituation schlug die Studierendengruppe vor, nochmals die Parkgebühren zu prüfen und außergewöhnlich hohe Preise möglichst zu vermeiden. Auch wurde die Einführung einer „Brötchentaste“ thematisiert, um geringe oder keine Gebühr für sehr kurze Parkdauern festzulegen.

Die befragten Einzelhändler kritisierten in der Umfrage die hohen Preise für Werbeflächen. Viele befragte Konsumenten und Einzelhändler wünschen sich eine Verbesserung des Ambientes in Limburg, da die Anzahl der Kunden in der Limburger Innenstadt rückläufig ist. Hier wurde der Vorschlag aus studentischer Sicht gemacht, die Preise für Werbeflächen im Stadtgebiet zu senken und eine Aufbesserung des Stadtbildes durch den Bau von Ausgleichsflächen zu erweitern. Die Einführung von verkehrsberuhigten Bereichen ist auch ein Lösungsansatz.

„Ich denke, dass in Limburg dringender Handlungsbedarf besteht und dass die Verbesserungsvorschläge der Studierenden die Situation vor Ort optimieren könnten“, betont Dipl.-Kaufmann Bernhard Boeffgen, Betreuer der Projektgruppe der Hochschule Koblenz. Im Anschluss an die Präsentation hatte auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, Fragen an die angehenden Marketing-Experten zu stellen. Bürgermeister Dr. Marius Hahn bedankte sich bei den Studierenden und wies nochmal mit Dringlichkeit darauf hin, die Kritiken zu überdenken.

Weitere Informationen:
www.hs-koblenz.de