Stadtraum

Urbane Umweltakupunktur: kleine Eingriffe mit großer Wirkung

Urbane Umweltakupunktur
Auch mit kleinen Grünflächen lässt sich für Stadtklima und biologische Vielfalt viel erreichen. © H. Hensel/IÖR-Media

Kleine Grünflächen in der Stadt helfen das Stadtklima zu verbessern, die biologische Vielfalt zu fördern und sie bieten Raum zur Erholung

Wie können Kommunen auch mit kleinen Grünflächen und sehr gezielten Maßnahmen viel für ein gutes Stadtklima, die biologische Vielfalt und das Wohlbefinden der Bevölkerung erreichen? – Dieser Frage widmet sich ein Weiterbildungsangebot im Rahmen des EU-Projekts SALUTE4CE (Salute for Central Europe). Teilnehmende erfahren, wie sie das Konzept der Urbanen Umweltakupunktur zielführend in ihrer Stadt anwenden können.

Das Konzept der Urbanen Umweltakupunktur nimmt sich eine Behandlungsmethode aus der traditionellen chinesischen Medizin zum Vorbild. Mit feinen Nadelstichen an bestimmten Körperstellen soll Akupunktur helfen, Schmerzen zu lindern oder Krankheiten zu heilen. Übertragen auf das Management von Grünflächen in Städten lässt sich mit kleinen, aber sehr gezielten Maßnahmen viel für die Kommunen und ihre Bevölkerung erreichen.

In den Blick nimmt die Urbane Umweltakupunktur dabei vor allem kleine Grünflächen. Sie können helfen, das Stadtklima zu verbessern, fördern die biologische Vielfalt und bieten der Bevölkerung Raum zur Erholung. Interessant werden kleinere Grünflächen für Städte, weil sie im Vergleich zu großen Parkanlagen in der Regel mit wenig Aufwand neu zu gestalten und zu unterhalten sind.

Doch wie lassen sich geeignete „Akupunkturpunkte“, also besonders sensible Orte in der Stadt, identifizieren? Welche „Nadeln“, welche spezifischen Maßnahmen sind dort am besten umzusetzen? Und wie lassen sich diese kleinteiligen Maßnahmen in gesamtstädtische Umweltmanagementpläne integrieren? Diesen Fragen widmet sich ein Weiterbildungsangebot für Expert*innen der Stadt-, Landschafts- und Umweltplanung sowie für Studierende dieser Fachgebiete.

In einem Seminar stellen Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) die Entstehung, Vorteile und Methoden der Urbanen Umweltakupunktur vor. Impulsvorträge der Forschenden wechseln sich mit interaktiven Elementen ab. Ein praktischer Teil in Form einer Stadtexkursion zeigt, wie sich der Ansatz am konkreten Beispiel anwenden lässt. Thematisiert wird nicht nur, welche Vorteile das Konzept der urbanen Umweltakupunktur vereint, sondern auch, welche Erfahrungen es mit dem Konzept in Städten in Thüringen bereits gibt.

Das Seminar findet online (via Zoom) am 24. und 25. März 2021, jeweils von 9 bis 12 Uhr, statt. Unterlagen und die erforderlichen Einwahllinks werden rechtzeitig zugesandt. Die Stadtexkursion nach Erfurt ist für den 10. Juni 2021 geplant. Hier wird es vor Ort um die Auswahl von geeigneten Grünflächen, die Bewertung der Flächen sowie die Auswahl passender Lösungen im Rahmen des städtischen Aktionsplanes „Umweltakupunktur“ gehen.


Veranstaltung im Überblick
Urbane Umweltakupunktur – ein neuer Ansatz für mehr Grün in der Stadt
Weiterbildungsangebot für Expert*innen der Stadt-, Landschafts- und Umweltplanung

  • Seminar zu Entstehung, Vorteilen und Methoden
    24./25. März 2021, 9 bis 12 Uhr
    online via Zoom
  • Stadtexkursion nach Erfurt zu praktischen Beispielen und Erfahrungen
    11. Juni 2021 (detaillierte Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt)
    Anmeldung: bis 17.03.2021 per E-Mail an: kontakt@impulsregion.de

Die Teilnahme an dem Weiterbildungsangebot ist kostenfrei. Alle Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat. Anmeldeschluss ist der 17. März 2021.
Weitere Informationen:
englischsprachige Projekt-Website


Hintergrund

„SALUTE4CE“ (Laufzeit: 2019 bis 2022) ist ein Projekt mit zehn Partnern aus fünf Ländern, das von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Interreg CENTRAL EUROPE gefördert wird. Die Impulsregion Thüringen arbeitet im Projekt eng mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden zusammen.


Fachbeitrag in Transforming Cities Ausgabe 3|2019