Stadtraum

Wie leben wir morgen? Virtuelle Zukunftsstadt * Tour durch Deutschland

Zukunftsstadt * Tour
© Drew Beamer

Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen? Wie werden unsere Städte lebenswert, CO2-neutral, klimaangepasst, energie- und ressourceneffizient? Dazu haben deutschlandweit rund 50 Forschungsteams unterschiedlicher Disziplinen praxisnahe Lösungen entwickelt und erproben diese gemeinsam mit Kommunen.

BMBF fördert nachhaltige Stadtentwicklung

Die transdisziplinären Projekte orientieren sich an zentralen Themen und Zukunftsherausforderungen: Klimaanpassung und urbane Resilienz, Grünflächen und Freiräume, urbane Mobilität und Logistik, sozialer Zusammenhalt und Teilhabe, urbane Produktion sowie städtische Infrastrukturen. Dazu arbeiten Wissenschaftsteams, Kommunalpolitik und -verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft in Reallaboren vor Ort zusammen. Seit 2016 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Zukunftsstadt-Projekte im Rahmen der Förderlinien „Leitinitiative Zukunftsstadt“ und „Nachhaltige Transformation urbaner Räume“.

„Mit der Zukunftsstadt-Forschung greift das Bundesministerium für Bildung und Forschung die wichtigen Zukunftsherausforderungen der nachhaltigen Stadtentwicklung auf“, sagt Dr. Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Er leitet das „Synthese- und Vernetzungsprojekt SynVer*Z“, das die Zukunftsstadt-Forschung begleitet und strukturiert.

Mit Reallaboren in die Stadt von morgen

„Die Forschung zur Stadt der Zukunft ist sehr praxisorientiert. Wissenschaft, Kommunalpolitik und -verwaltung sowie Zivilgesellschaft und Wirtschaft müssen vor Ort eng zusammenarbeiten“, erläutert Libbe. In Reallaboren erprobten die Teams städtische Produktion, wandten neue Konzepte der Klimaresilienz an, gestalteten Grünflächen und Verkehrswege und setzten sich mit Migration und sozialem Zusammenhalt auseinander. Ziel der Projekte sei es schließlich, innovative Lösungswege für Städte zu entwickeln und auch umzusetzen. Experimentelle Forschung und Reallabore seien für diesen transformativen Weg kennzeichnend.

Zwei der Zukunftsstadt-Projekte standen sogar im Finale für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022. Der Gewinner HeatResilientCity beschäftigt sich mit den Herausforderungen zunehmender Hitze in Städten und entwickelte Lösungs- und Anpassungsstrategien, die in dicht besiedelten Quartieren in Erfurt und Dresden erprobt wurden.

Zukunftsstadt*Tour zeichnet Bild der Zukunftsstadt

Die vielfältigen, innovativen Ergebnisse der praxisnahen Forschung in den beteiligten Kommunen wurden auf der Website des Vernetzungsprojekts SynVer*Z nun für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Mit einer virtuellen Deutschland-Tour legen wir den Fokus auf die Impulse aus der Zukunftsstadt-Forschung der beteiligten Städte. Auf der virtuellen Reise werden verschiedene Städte besucht und ausgewählte Konzepte und Produkte auf der Tour-Website vorgestellt“, sagt Jens Libbe. Auch die Akteure aus der Wissenschaft und Kommunalpraxis kommen zu Wort: Sie berichten von den Wirkungen der Forschung und ihrem jeweiligen Bild der Zukunftsstadt.

Die Tour führt von Juni 2022 bis Dezember 2023 durch mehr als 20 Kommunen und stellt ausgewählte Ergebnisse der vom BMBF geförderten Zukunftsstadt-Forschung vor.

Die Zukunftsstadt-Tour startet Anfang Juni 2022 in der Stadt Bochum. Dort erprobte das Projektteam UrbaneProduktion.Ruhr innovative Ideen für nachhaltige Produktionsweisen in der Stadt. Danach folgen die Stadt Boizenburg an der Elbe mit dem Thema Klimaanpassung für Kleinstädte und die Stadt Köln, die Lösungen für den Umgang mit Starkregen und Hitzeperioden präsentiert.

Weitere Informationen zur Zukunftsstadt*Tour


Kurzinfo: Synthese- und Vernetzungsprojekt SynVer*Z
Das Synthese- und Vernetzungsprojektteam von SynVer*Z initiiert die Zukunftsstadt-Tour und begleitet die BMBF-Zukunftsstadt-Forschung. Es wird gemeinsam vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), dem ISOE – Institut für sozio-ökologische Forschung sowie Gröschel Branding getragen. Das SynVer*Z-Team bündelt und vermittelt die Ergebnisse der Projekte und stellt sich der Frage, welche Wirkungen von der Forschung für die städtische Praxis ausgehen und wie diese gestärkt werden können.