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Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf

Medikamente im Wasserkreislauf
Wie lassen sich die Einträge von Arzneimittelrückständen und Krankheitserregern in den Wasserkreislauf verringern? © pixabay

Empfehlungen aus dem Forschungsprojekt Sauber+

Pharmazeutische Einträge in den Wasserkreislauf gehören nicht nur zum klinischen Alltag von Krankenhäusern. Auch in Spezialkliniken, Seniorenresidenzen, Pflegeheimen und Hospizen gelangen regelmäßig Arzneimittelrückstände ins Abwasser. Die Risikoprofile dieser Emissionen wurden im Projekt Sauber+ erstmals erfasst und bewertet. Nun ist der Abschlussbericht des Projektverbundes, an dem das ISOE beteiligt war, erschienen.

In dem Projekt wurden zum einen umfangreiche Daten gewonnen zur Beurteilung des Risikopotenzials, das aus der Emission von Arzneimittelrückständen und Krankheitserregern resultiert. Zum anderen wurden Technologien, Konzepte und Strategien untersucht, die diese Emissionen mindern könnten. Im Ergebnis sind Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen entwickelt worden, um wichtige Akteure zu sensibilisieren.

Unterstützt von Stakeholdern aus Gesundheitswesen, Wirtschaft und Gesellschaft haben die ISOE-ForscherInnen in Sauber+ Szenarien entwickelt, wie sich zukünftig die Gewässerbelastung mit diesen Stoffen verringern lässt. In der anschließenden Wirkungsabschätzung konnte gezeigt werden, dass es nur bedingt angemessen ist, die Kläranlagen zu verbessern. Vielmehr sind kombinierte Maßnahmen erforderlich, um tatsächlich eine Verringerung des Eintrags in die Gewässer zu erreichen. Hier könnte die Schaffung von Anreizen für die Entwicklung umweltfreundlicher Arzneimittel und eine Integration von Umwelt- und Gesundheitspolitik einen Durchbruch zu erzielen.

Abschlussbericht „Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens“

Der Abschlussbericht „Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens – Charakterisierung, Technologien, Kommunikation und Konzepte“, herausgegeben von J. Pinnekamp, L. Palmowski, K. Kümmerer und E. Schramm ist als Band 238 in der Reihe Gewässerschutz, Wasser, Abwasser der Gesellschaft zur Förderung der Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen erschienen, wo der Bericht bestellt werden kann per Email an schriftenreihe(at)isa.rwth-aachen.de.

Sauber+ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkeislauf (RisKWa) gefördert. Projektpartner waren neben dem ISOE das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, das Institut für Umweltchemie und das Institut für Umweltkommunikation an der Leuphana Universität Lüneburg, DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH, Stuttgart, team ewen, Darmstadt, das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Emschergenossenschaft/Lippeverband, Essen, das Ortenau Klinikum, Offenburg, Carbon Service & Consulting GmbH & Co.KG, Vettweiß, Microdyn-Nadir GmbH, Wiesbaden und die Umex GmbH, Dresden

Weitere Informationen:
www.sauberplus.de