Ressourcen

Tipps der Wasserwirtschaft zu Hitze und Wasserverbrauch

Tipps der Wasserwirtschaft zu Hitze und Wasserverbrauch
© suju-foto auf Pixabay

BDEW: Investitionen in neue Leitungssysteme, Aus- bzw. Neubau von Talsperren, Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wasserwerke und Rückhaltebecken erforderlich: „Der Klimawandel wird die Wasserwirtschaft in Zukunft vermehrt vor Herausforderungen stellen. Um die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft flächendeckend zu gewährleisten, muss in einigen Regionen die Infrastruktur gestärkt und ausgebaut werden. Diese kommt bei stark steigender Trinkwassernachfrage an heißen Sommertagen an einigen Orten an ihre Grenzen. Zudem ist es dringend erforderlich, der öffentlichen Trinkwasserversorgung einen Vorrang bei der Trinkwassernutzung einzuräumen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch muss bei der Nutzung von Trinkwasserressourcen immer an erster Stelle stehen. Sie ist Teil der Daseinsvorsorge. Für die Landwirtschaft müssen effiziente Bewässerungsmethoden gefördert werden“, sagt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.

Um die Grundwasserneubildung zu sichern, brauche es außerdem ein neues Regenwassermanagement. Bei der städtebaulichen Entwicklung müsse die Schaffung von Versickerungsflächen sowie die Anlage von Flutrinnen und Retentionsräumen stärker berücksichtigt werden. „Damit die Wasserversorgung auch in Zukunft gesichert bleibt, muss investiert werden, zum Beispiel in neue Leitungssysteme, Aus- bzw. Neubau von Talsperren, Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wasserwerke und Rückhaltebecken. Genehmigungs- bzw. Ausweisungsverfahren für die Wasserwirtschaft müssen deshalb dringend beschleunigt werden.“

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können dazu beitragen, in anhaltenden Trockenperioden die Wasserressourcen zu schützen. Hierzu hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Tipps für Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengestellt:

  • Wassersparende Armaturen in Küche, Toilette und Bad können den Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren.
  • Duschen statt baden. Denn zur Befüllung einer Badewanne werden 150 bis 170 Liter Wasser benötigt, für eine fünfminütige Dusche nur rund 70 Liter.
  • Wasch- und Geschirrspülmaschinen sollten immer nur voll angeschaltet werden.
  • Bei der Gartenbewässerung ist zu beachten:
    Pflanzen im Garten sollten morgens möglichst vor Sonnenaufgang oder abends nach Sonnenuntergang gegossen werden, um eine starke Verdunstung von Wasser durch Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
    Es sollte nicht durch Sprinkler sondern mit Gartenschläuchen bewässert werden, die nahe an den Pflanzen liegen (Beispiel: Tröpfchenbewässerung).
    Den Rasen nicht zu kurz und weniger häufig mähen: Ein längerer Rasen hält die Feuchtigkeit besser und vermindert damit den Bewässerungsbedarf.
    Den Pool erst nach Sonnenuntergang befüllen und ihn möglichst abdecken. Das verringert die Verdunstung.

Der Trend zum Pool im eigenen Garten kann den Wassergebrauch im Sommer massiv erhöhen: Ein durchschnittlicher Aufstellpool von 3,66 Metern Durchmesser umfasst ein Volumen von 6500 Litern. Dies entspricht dem 52-fachen des Tagesbedarfs einer Person. Wenn mehrere Pools gleichzeitig befüllt werden, kann das im Einzelfall die technisch-hydraulischen Systeme Ihres Wasserversorgers überfordern. Um das Versorgungssystem zu entlasten ist es daher sinnvoll, an heißen Tagen den Pool nicht zu den Hauptverbrauchszeiten am Vormittag oder frühen Abend zu befüllen.

  • Autowaschanlagen sind heutzutage sehr effizient und verbrauchen wesentlich weniger Wasser, als wenn das eigene Auto zuhause gewaschen wird.
  • Hauseigentümer sollten darauf achten, dass das Regenwasser auf ihrem Grundstück versickern kann. Dies verbessert die Neubildung von Grundwasser. Hierzu sollten Hauseigentümer
    ihren Garten mit Grünpflanzen bepflanzen und keine Steingärten anlegen bzw. größere Flächen pflastern bzw. betonieren und
    für eine regendurchlässige Pflasterung bei Zuwegungen und Einfahrten sorgen.
    Bei größeren Wohnanlagen können begrünte Dachflächen und Fassaden ein ausgeglicheneres Mikroklima schaffen.
    Zisternen zur Gartenbewässerung im Boden vor Ort helfen, das Regenwasser zu versickern und dem Grundwasser zuzuführen.
    Grundsätzlich sollten trockenresistente Pflanzen mit niedrigerem Wasserbedarf gepflanzt werden.
    Auf den Einsatz von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln sollte verzichtet werden, um das Grundwasser und Insekten zu schützen. Dies dient auch der Vermehrung von Regenwürmern, die den Boden auflockern und eine bessere Versickerung ermöglichen.

Bei allgemeiner Brandgefahr sollte offenes Feuer im Garten oder in der Natur unbedingt vermieden werden.

Weitere Informationen:
www.bdew.de


Lesetipp:
Verringerung von Hitzestress in Städten