Wie haben sich die Bevölkerungsstrukturen in den Kernstädten und ihrem Umland verändert? Markiert der Boom vieler Großstädte das Ende der Suburbanisierung oder erhält sie angesichts steigender Mieten sowie fehlender Wohnungen in den Kernstädten neuen Auftrieb? Welche Qualitäten hat der suburbane Raum, die die Kernstadt nicht bietet? Wissenschaftler und Planer verschiedener Disziplinen greifen diese und weitere Fragen in dem vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebenen Heft auf.
Eines machen die Beiträge deutlich: Ein Abgesang auf die Suburbanisierung wäre unangemessen. Auch wenn der Großteil der Bevölkerung in die Zentren der Großstädte zieht, zieht es die 35- bis 44-Jährigen nach wie vor in die Umlandgemeinden – was vor allem an den häufig niedrigeren Wohnkosten außerhalb der Kernstädte liegt.
Gleichzeitig stehen suburbane Räume vor großen Herausforderungen. Wenn weitere Zersiedlung durch anhaltende Suburbanisierung vermieden werden soll, muss der Bestand qualifiziert werden. So weist der zwischen 1960 und 1980 in geringer Dichte errichtete Ein- und Zweifamilienhausbau Defizite auf. Gebäudebestand, Quartiersstruktur sowie Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen werden vielfach nicht mehr den Bedürfnissen ihrer Bewohner gerecht. Außerdem stellt sich vielerorts die Frage, mit welchen Strategien sich ein Generationenwechsel initiieren lässt. In suburbanen Büroparks wiederum steigen die Leerstände angesichts veränderter Ansprüche an das Arbeitsumfeld und der Konkurrenz durch Projekte in den Kernstädten. Lägen hier Potenziale für die Schaffung weiterer Wohnungsangebote im Bestand, gerade in Großstadtregionen mit hohem Anstieg der Bevölkerungszahlen?
Perspektiven suburbaner Räume
Die neue Ausgabe der Informationen zur Raumentwicklung beschäftigt sich mit diesen Herausforderungen. Status quo und die Perspektiven suburbaner Räume werden in ihren unterschiedlichen räumlichen und städtebaulichen Ausprägungen abgebildet. Analysen zu den veränderten Pendlerströmen in Großstadtregionen und Interviews mit Planern und Bewohnern liefern weitere Mosaiksteine zur Vervollständigung des Bildes der Suburbia.
Weitere Informationen:
www.bbsr.bund.de